Wir lieben es, frei zu reisen, maximal eine grobe Route oder einige Hotels oder Ankerpunkte zu planen und ansonsten jeden Tag neu zu gestalten mit dem, wonach uns der Sinn steht. Trotzdem gibt es natürlich auf jeder Reise Orte, die wir unbedingt sehen und einige Erlebnisse, die wir unbedingt mitmachen wollen – so auch insbesondere während unseres Südafrika-Trips im März. Alles haben wir leider nicht geschafft – aber dazu erzähle ich mehr im kommenden FAQ – und zum Glück waren wir ganz bestimmt nicht das letzte Mal dort.
Neben der Kolkol Mountain Lodge und der Tour dorthin stand unter anderem eine Safari ganz hoch im Kurs. Uns war klar, dass man eine Tagessafari wohl nicht mit einer ganzen Woche im Krüger Nationalpark in Südafrika oder in Kenia, Namibia oder Tansania vergleichen kann. Trotzdem wollten wir die Erfahrung unbedingt so gut es unsere eher kurze Reise ermöglicht hat mitnehmen – und spätestens jetzt ist uns klar, dass einer der genannten Safari-Hotspots in den nächsten Jahren unbedingt folgen muss.
Safari in Südafrika
Heute möchte ich hauptsächlich Bilder sprechen lassen – denn ich denke, diese zeigen wie so oft am allerbesten, was wir tolle Erfahrungen und aufregende Erinnerungen wir auf Safari in Südafrika sammeln konnten. Wir waren ja ‘nur’ 10 Tage vor Ort und somit war eine Reise zum fast 2000km weit entfernten Krüger Nationalpark von Kapstadt aus nicht machbar – nicht nur der Entfernung wegen, sondern auch, weil man dort an sich schon fast den Zeitraum unserer Reise nur mit Safari verbringen könnte. Ich habe mich also im Vorfeld darüber informiert, welche Möglichkeiten sich uns in Anbetracht der eher kurzen Zeit und in naher Entfernung zu Kapstadt bieten.
Ich bin also auf die Suche nach einer guten Lösung für uns gegangen, um die Reise ans Western Cap trotzdem mit einer gehörigen Portion Afrika-Safari-Feeling zu krönen. Von Kapstadt aus bieten sich zwei Nahe Safari-Reservate an, das Inverdoorn Private Game Reserve in 140km und das Aquila Private Game Reserve in 177km Entfernung. Wir haben uns für letzteres, das Aquila Reservat, entschieden, das zwar etwas weiter entfernt liegt, jedoch bei uns auf halbem Weg von der Kolkol Mountain Lodge lag und auf dem Rückweg auch günstig für unseren nächsten Spot gelegen war.
Aquila Safari – Private Game Reserve
Das Aquila Private Game Reserve ist ein 500 Hektar großes Areal, in dem sich neben den Big 5 auch eine Menge anderer Tiere in geschützter Umgebung tummeln. Jedes Safarigebiet – ob Nationalpark oder Reservat – sind grundsätzlich geschützte Gebiete, bei denen Ranger sich um das Wohl der Tiere kümmern und mehr oder weniger für Gesundheit und Wohlergehen sorgen. Insbesondere bedrohte Tierarten wie Nashörner werden natürlich in solchen Gebieten vor Wilderern besser beschützt, während sie dennoch völlig frei leben.
Viele der Tiere stammen aus Tierrettungen, bspw. die Löwen. Diese sind als einzige von den anderen Säugetieren und Herbivoren Tieren getrennt in einem eigenen Areal und werden zugefüttert, da diese nie gelernt haben, zu jagen. Es gibt einige Unterschiede zwischen den großen Nationalparks und etwas kleineren Reservaten – ich habe diesen Blog hier gefunden, der es sehr gut erklärt, finde ich. Insgesamt hat man in Game Reserves wie dem Aquila eine höhere Sichtungsgarantie von Tieren (heißt die Chance ist größer, auch Erfolg bei der Safari zu haben), sie sind (anders als Nationalparks) in privatem und nicht in staatlichem Besitz und insgesamt sind weniger Autos/Besucher im Areal unterwegs, da die Safaris zu bestimmten Uhrzeiten in geführten Kleintouren geschehen.
Mit dem Aquila Reserve waren wir auch fernab der Safaris (zu denen ich natürlich gleich ausführlich erzähle) zufrieden. Wir hatten ein Fullpackage gebucht, sind auf dem Rückweg der Kolkol Lodge mittags dort eingetroffen, haben das Zimmer bezogen und einen kleinen Mittagssnack gehabt und hatten dann 1,2 Stunden Zeit, am Pool zu liegen.
Das kleine, authentische und ganz im Safari-Style gehaltene Resort liegt mit Haupthaus und einigen Lodges direkt im Reservat und ihr könnt mit Glück auch vom Pool aus Elefanten und Nashörner an der nahen Wasserstelle sehen. Das Essen war ganz okay (wir sind keine Buffet-Fans) und insgesamt waren drei Mahlzeiten inkludiert, der Lunch bei Ankunft, das Dinner nach der ersten Safari am Nachmittag sowie das Frühstück nach der Übernachtung im Anschluss an die frühe Morgensafari. Wir haben – übrigens völlig selbst bezahlt und in keinerlei Zusammenarbeit entstanden – für die Übernachtung inkl. drei Mahlzeiten und zwei Game Drives/Safari-Fahrten zu je 2-3h ca. 180€ pro Person gezahlt.
Das Ziel jeder Safari: The Big 5
Das Ziel einer jeden Safari in Afrika ist es, die sogenannten ‘Big 5’ zu sichten. Zu den Big 5, die übrigens auf den südafrikanischen Banknoten abgebildet sind, zählen Elefant, Nashorn, Löwe, Büffel und Leopard. Letzterer ist super schwer anzutreffen und ist tatsächlich auch das einzige der fünf Tiere, welches wir nicht live gesehen haben. Das ist jedoch nicht ungewöhnlich, selbst die Ranger sehen den Leopard nie, obwohl sie täglich umher fahren, und es gibt eine spezielle Webcam auf der Website, die ab und an den dort lebenden, nachtaktiven Leopard mit Glück einfängt.
Wir haben zwei Game Drives während unseres Aufenthalts gemacht: den ersten am Nachmittag der Ankunft von ca. 16-19 Uhr und den zweiten von 6-8 Uhr morgens am nächsten Morgen – ja, wir waren extrem müde, aber es hat sich total gelohnt. Ihr erkennt auch einen Unterschied in den Bildern, was auf welcher Safari entstanden ist, auch wenn ich alles nach Tieren gemischt habe und nicht nach Game Drive. Die Nachmittagsbilder sind deutlich farbintensiver, bis es in den Abend hineingeht, die am Morgen sind eher diesig, da sie teils vor Sonnenaufgang entstanden sind.
Mit den Elefanten hatten wir direkt zu Beginn des ersten Game Drives Glück – die beiden prächtigen, grauen Freunde hier überquerten unsere Fahrroute und liefen vor uns her zum Wasserloch, um sich dort wie gemalt zu platzieren. Auch am nächsten Morgen kamen wir hautnah an den fressenden Elefanten vorbei, die genau an unserem Auto beschlossen, einen Baum seiner Blätter zu berauben – wirklich atemberaubend. Ich liebe Elefanten sehr und auch, wenn es das Tier war, was ich schon am häufigsten aus direkter Nähe gesehen habe, so ist es immer wieder ein im wahrsten Sinne des Wortes riesiges Erlebnis…
Welche Tiere uns natürlich mit am meisten beeindruckt haben, waren die zahlreichen Nashörner, die in Sicherheit des Aquila Game Reserves leben. Nashörner in komplett freier Wildbahn sind nicht nur extremst gefährlich und hätten einen Safarijeep wie den unseren auf die Distanz in nullkommanichts zu Kleinholz verarbeitet, sondern leider auch sehr stark durch Wilderer bedroht. Für letztere fehlt mir jegliches Verständnis und es macht mich extrem wütend, dass so etwas heute noch passiert. Leider wurden sogar von einem Helikopter aus auch aus dem Reservat bereits zwei Nashörner geschossen und das Horn entfernt – völlig absurd. Leider kann so etwas zum Entsetzen der Betreiber auch in einem Reservat oder Nationalpark passieren, denn aus der Luft sind die Tiere natürlich erreichbar, da sie natürlich auch dort unter freiem Himmel leben und schlafen.
Ja, hier habe ich ein pinkelndes Nashorn für euch festgehalten, you’re Welcome! :) Aber im ernst – die Nashörner waren wirklich extrem beeindruckend. Wunderschöne, umwerfende und imposante Tiere. Das Highlight war natürlich die schlafende Herde oder auch das Babynashorn, das wir auf der Fahrt am frühen Morgen noch das Glück hatten, anzutreffen. Unfassbar niedlich, besonders mit dem noch nicht vorhandenen Mini-Horn.
Auch Part 3 der Big 5 durfte auf unserer Safari nicht fehlen – eine kleine Herde Büffel, die faul im Gras herumlag und sich nicht weiter für uns interessierte. Definitiv große, schöne Tiere – aber zugegebenermaßen nicht mein absolutes Safarihighlight.
Dafür war die Begegnung mit den Löwen umso besonderer. Auf unserer ersten Safaritour am Nachmittag fuhren wir in das Extraareal des Aquila Reservats hinein und bekamen besondere Vorsichtsmaßnahmen mitgegeben – beispielsweise, beim fotografieren keinesfalls die Hände über den Rand rausragen zu lassen. Außerdem erzählt uns unser richtig cooler Ranger, der uns die gesamte Fahrt über mit Informationen versorgte, dass es drei Möglichkeiten im Löwengehege gäbe. Lucky, extremly lucky und unlucky.
Unlucky bedeutet leider, keine Löwen zu sehen. Lucky wäre es, sie auf weite Entfernung beobachten zu können – und extremly lucky, wenn sie auf 20-100m vom Jeep entfernt im Gelände unterwegs sind. An diesem Nachmittag waren wir ‘lucky’ und konnten die Löwen wie bei “Der König der Löwen” auf dem Löwenfelsen oben beobachten. Im Reservat leben, wenn ich mich richtig erinnere, zwei Männchen und vier oder fünf Weibchen. Vier der Tiere hatten wir also zumindest auf weite Entfernung erspähen können.
Richtig spannend wurde es am nächsten Morgen und allein dafür hatte sich das frühe Aufstehen gelohnt. Wir fuhren mit dem Jeep und geführt von einem anderen Ranger als am Vortag vorsichtig in den – ebenfalls sehr, sehr weitläufigen – Bereich der Löwen ein und wurden direkt belohnt. Das gesamte Rudel lag nur etwa 10m vom Weg entfernt und kam sogar, anstatt das Weite zu suchen, richtig nah an unser Fahrzeug heran, teilweise in meinen Augen gefährlich nah, und legte sich direkt vor unserem Auto ins Gras. Ein weiterer Jeep, der uns begleitet hatte, konnte sich sogar kaum aus der Situation zurückziehen, weil die Löwen im hügeligen und steinigen Gelände den einzigen Fahrweg blockiert hatten. Sehr spannend – und wirklich enorm beeindruckende Tiere.
Wie bereits angekündigt gleicht die Chance, dem nachtaktiven Leoparden und somit dem fehlenden, fünften Mitglied der ‘Big 5’, zu Tage zu begegnen einem Lottogewinn. Auch wir hatten dieses Glück nicht – dafür haben wir eine Menge anderer, toller afrikanischer Tiere entdeckt, die für mich ehrlich gesagt genauso beeindruckend waren, wie der Rest der Big 5.
Zwei riesige, sich vor der Steinwand perfekt tarnende, grazile Giraffen, eine Horde Zebras (Pferde in Pyjamas, wie unser Ranger fröhlich den wahrscheinlich immer selben Witz zum besten gab, haha), kleine, flinke Antilopen, winzige Dikdiks, ein Haufen Strauße beim Wasserloch der Elefanten und ganz wichtig: wuchtige, riesige Nilpferde.
Letztere sind wirklich niedlich und imposant zugleich – und nicht ganz ungefährlich übrigens. An Land wirken sie wie ein überdimensionierter, träger Radiergummi, aber die großen Mäuler und Zähne haben es in sich. Hier waren sie jedoch total friedlich und wirklich spannend anzusehen.
Wir hatten wirklich eine tolle Zeit dort im Aquila Reservat und würden den Ausflug auf alle Fälle weiterempfehlen, wenn man nur einige Tage am Western Cape verbringt wie wir, sich aber die Safari-Erfahrung nicht entgehen lassen möchte. Nichtsdestotrotz wollen wir unbedingt einmal eine längere Safari machen, fünf bis sieben Tage in verschiedenen Lodges schlafen, stundenlang auf Pirsch gehen, Lagerfeuer unter dem Sternenhimmel machen und das Gefühl Afrikas richtig in sich aufsaugen. Meine Eltern haben damals ihre Hochzeitsreise nach Kenia gemacht und unter anderem viele Tage auf Safari verbracht und super schöne Erfahrungen zu erzählen – wer weiß, vielleicht geht unsere nächste Safari-Afrikareise nach Kenia?
Meine drei Safari-Looks
Natürlich habe ich mich auch darauf gefreut, für die Aquila Safari die richtigen Looks bereits in Deutschland zusammenzustellen und auf die Reise mitzunehmen. Ich habe auf unnötigen Schnickschnack verzichtet und mich in erster Linie auf bequeme, unempfindliche Kleidungsstücke und entsprechende Naturtöne konzentriert. Ehrlicherweise hätte man im Jeep aber auch im Sommerkleid oder Badeshorts und Neonshirt sitzen können. Es war also kein Muss, sich tarnfarbenmäßig neutral zu kleiden. Fürs richtige Gefühl bin ich da aber an vorderster Front dabei, haha.
Mein erstes Outfit für die Nachmittagssafari bestand einfach aus einer Paperbag-Hose in Olivgrün von H&M, einem marsalafarbenen, engen Shirt der selben Marke und meinen geliebten, aktuell täglich getragenen Arkk-Sneakern, die ich während unserer Kopenhagenreise gekauft habe.
Mein zweites Outfit trug ich bei der Morgensafari am nächsten Tag – am Anfang tatsächlich noch mit dünner Lightweight-Daunenjacke drüber. Die lockere Palmenhose von H&M kennt ihr schon aus meinem Dubai-Outfitpost, ebenso das Shirt und die Bluse aus einer Boutique hier in Düsseldorf. Spoiler: Auf dem letzten Bild hier mache ich vor, wie ich gegen wilde Löwen kämpfen würde, wenn ich Leib und Leben verteidigen müsste… :D
Mein letzter Look hier wurde natürlich nicht während einer der Safaris getragen – sondern vor dem ersten Ausflug am Nachmittag am Pool des Resorts. Natürlich durfte auch hier das Leo-Muster nicht fehlen – in Form eines Pool-Kaftans von Calzedonia, Ohrringen von NA-KD und einem passenden Haarband. Der Bikini in Rostorange ist ebenfalls von Calzedonia! :)
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