Travel: Bali – Nordtour {Reisterassen, GitGit-Wasserfälle, Bedugul-Tempel}
An meinem letzten Sonntag (20.09.) und gleichzeitig letzten Urlaubstag ging es noch einmal auf ein kleines Highlight meiner Indonesien-Reise: die Nordtour. Ursprünglich war es geplant, diese Tour gleich zu Beginn des Urlaubs zu machen, jedoch wurde es mehrmals verschoben, sodass es schließlich auf meinen allerletzten Tag hinauslief. Leider hatte ich ein wenig Pech und wurde gegen Ende des Urlaubs ziemlich krank, Schuld waren definitiv die ganzen extrem klimatisierten Busfahrten zum Tauchen und anderen Orten. So durfte ich zum einen am Sonntag mit Fieber auf die Tour mit, da ich sie mir auf keinen Fall entgehen lassen wollte, und zum anderen einen Tag später ebenfalls mit Fieber und Grippe heimfliegen, was meinem Immunsystem wohl den Rest gegeben hat und ich infolgedessen noch mindestens zehn Tage nach dem Urlaub flach lag.
Zum Glück konnte ich den Ausflug noch größtenteils genießen und hätte es auch echt bereut, wäre ich nicht mitgefahren. Wir hatten das Glück, dass die Ansprechperson meiner Freundinnen auf Bali, ein deutscher Auswanderer, welcher für deutsche Urlauber u.a. Tickets zu anderen Inseln, vertrauensvolle Touren und mehr organisiert, mit uns die Nordtour gemacht hat. Da er seit einigen Jahren auf der Insel lebt und die Tour bereits sehr häufig gefahren ist, kennt er sich bestens aus, weiß, zu welchem Zeitpunkt man wo auflaufen sollte und hat eher Geheimtipps und Wege durch Dörfer als befahrene Touristenstraßen und -orte gewählt.
Los ging es um sechs Uhr morgens Richtung der Reisterassen Jati Luwih, welche auch zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Der Anblick der von Hand angelegten Reisfelder ist wirklich gigantisch und ein Must-See auf Bali. Unser Guide hat uns glücklicherweise so früh am Morgen auf die Tour gescheucht, denn ab etwa zehn Uhr sind die meisten Spots an den Reisterassen völlig überlaufen und man kann kein Foto mehr schießen, ohne zig Asiaten mit Selfie-Sticks in seinem Bild zu haben.
Nach zwei weiteren Stopps an verschiedenen Reisterassen ging es weiter zu den GitGit-Wasserfällen. Unser Guide wusste zum Glück, welcher der vielen Wasserfälle wenig überlaufen ist und so wanderten wir eine ganze Weile durch den Urwald, um schließlich zu einem zu kommen, welchen wir ganz für uns alleine hatten und in Ruhe schwimmen und Fotos machen konnten. Auf dem Rückweg kamen wir u.a. an Nelkenbäumen/-plantagen, vielen anderen Gewächsen und kleinen Tempeln, Einheimischen welche mitten am Berg Ware verkaufen und dort leben und kleineren Wasserfällen und Brücken vorbei.
Bevor es zum Mittagessen in ein traditionelles Warung mit toller Aussicht von oben auf die Landschaft ging, hielten wir noch an der Straße an einem Ort, wo wir erneut auf die typischen Makaken-Äffchen trafen. Diesmal lebten die Tiere wirklich 1:1 in dem Wald, ein wenig anders als im Affentempel in Ubud, wo sie zwar auch frei leben, es jedoch eine „Attraktion“ ist wofür die Indonesier auch Eintritt nehmen. An der Straße trifft man einfach so auf die kleinen Gefährten und kann sie mit Erdnüssen füttern.
Nach dem Mittagessen fuhren wir zuerst zu einer recht interessanten Führung durch eine Plantage, auf welcher wir die meisten der auf Bali heimischen und angebauten Früchte (wie Ananas, Schlangenfrucht, Bananen, Orangen..) und Gewürze (wie Vanille, Pfeffer, Zimt, Ginseng, Nelken..) sowie Kaffee (Arabica & Robusta), Tee (z.B. Limonengras) und Kakao sehen, anfassen und sogar probieren konnten. Auch gab es dort das bekannte Tier namens „Luwak“, welches klassischerweise die Kaffeebohnen frisst und im Anschluss verdaut und dadurch den teuersten Kaffee der Welt herstellt. Ein Kilogramm des Katzenkaffees kostet mehrere hundert Euro!
Nach einer Verköstigung verschiedener Getränke und einem kleinen Einkauf auf der Plantage (Tee-, Kaffee- und Kakaosorten eignen sich sehr gut als nützliche Mitbringsel für die Familie) machten wir noch einen kleinen Abstecher zum Bedugul-Tempel, den man zwar auf so gut wie jeder Bali-Postkarte findet, welcher jedoch vergleichsweise eher unspektakulär ist. Nach etwa neun Stunden Besichtigen und Autofahren war unsere Nordtour vorüber – statt auf die letzte Poolparty mit meinen Mädels ging es für mich allerdings direkt ins Bett, mein Fieber auskurieren für die langen Flüge am folgenden Tag (was nicht unbedingt geklappt hat).