Die Temperaturen steigen, die Tage werden länger und der Sommer ruft. Auch wenn dieses Jahr alles anders sein wird, so träumen wir doch alle schon wieder zaghaft vom Reisen. Ob vom Trip an die Nordsee oder in die Berge in diesem Jahr oder vielleicht sogar von einem Roadtrip in den Süden Ende des Sommers – Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Ich persönlich vertreibe mir auch ab und zu die Zeit damit, Fernreisen zu planen – auch, wenn das wohl erst 2021 wieder gehen wird. Vielleicht seid ihr da ja ähnlich gestrickt und habt Lust, euch von einem weiteren Beitrag über unsere Lieblingsplätze aus der Südafrikareise im März inspirieren zu lassen? Drei Beiträge warten mit diesem hier noch auf euch! :)
Bisher habe ich euch einen XXL-Kapstadt Cityguide getippt, euch von unseren Ausflügen nach Simons Town, Bettys Bay und die Kolkol Lodge erzählt und auch schon von der wahnsinnig tollen Safari-Erfahrung im Aquila-Reservat berichtet. Heute möchte ich euch von weiteren, tollen Orten erzählen, die zum Verweilen einladen. Ob für eine oder mehrere Nächte, auf der Durchreise oder als Tagestrip.
Franschoek
Auf dem Rückweg von der Safari aus planten wir bewusst den Weg über die Örtchen und bekannten, südafrikanischen Weingebiete Franschoek und Stellenbosch ein. Beide Orte glänzen insbesondere durch die ausufernden Weingebiete samt zahlreicher Weingüter drum herum, auf denen man gut und gerne ein paar Tage mit Freunden oder zu zweit verbringen, Wein trinken und es sich richtig gut gehen lassen kann. Aus Zeitmangel haben wir auf unserem ersten Trip nach Südafrika darauf verzichtet – und uns erst einmal ein Bild gemacht.
Unser erster Stopp war Franschoek, ein kleines Städtchen mit knapp 16.000 Einwohnern, das im Prinzip aus einer Hauptstraße besteht, an der diverse, kleine Shops, Bars und Restaurants angrenzen. Man kann sein Auto sehr gut irgendwo abstellen und die Gegend zu Fuß erkunden – was in Südafrika ja nicht Gang und Gäbe ist. In Franschoek haben wir uns extrem wohl und sicher gefühlt, hier könnte man wahrscheinlich sogar abends relativ gefahrlos zu Fuß unterwegs sein (wenn man nicht sowieso den Abend und die Nacht auf einem der Weingüter verbringt).
Das ganze Städtchen erinnerte uns extrem an amerikanische Kleinstädte – von Bauwerken, Flair und den Shops/Restaurants her. Wir sind eine Weile durch die Stadt geschlendert, sind Kaffee trinken gegangen und haben Spaziergänger beobachtet und sind schließlich im ‘Bovine’ essen gegangen, was wir sehr empfehlen können. Wie gefühlt überall in Südafrika – sehr leckere, moderne Küche, schönes stylisches Ambiente, guter Wein (na klar!) und ein top Preis-/Leistungsverhältnis.
Stellenbosch
Nach dem Mittagessen gestärkt ging es weiter von Franschoek ins rund 40km entfernte Stellenbosch (knapp 20.000 Einwohner). Stellenbosch ist eine Universitätsstadt und was soll ich sagen? Wenn uns Franschoek schon an die USA erinnert hat, dann Stellenbosch gleich noch viel mehr. Das Flair der Stadt war wirklich unglaublich angenehm und ich war glatt ein wenig neidisch auf die ganzen Studenten dort, die die Uni besuchten und ihr Studentenleben dort lebten – auch wenn ich froh bin, die Lernerei mit meinem Master 2018 hinter mir gelassen zu haben.
Wir haben uns durch die kleinen Straßen mit vielen Shops, Restaurants, kleinen Galerien und Parks treiben lassen, ein Eis gegessen und das tolle Wetter und Ambiente der Stadt genossen. Auch hier steht für uns unbedingt fest, dass wir wiederkommen wollen. Auf unserer nächsten Reise nach Südafrika – die unabhängig der Entwicklung mit Corona und wann Reisen dorthin wieder möglich sein werden auch in gar nicht so weiter Entfernung liegen soll – möchten wir unbedingt dort ein paar Tage verbringen, uns in einem Weingut niederlassen und die beiden Städte noch ein bisschen genauer unter die Lupe nehmen.
Die Fotos, die ihr schon aus diesem Outfit-Beitrag kennt, sind übrigens im botanischen Garten in Stellenbosch entstanden. Natürlich sind Stellenbosch und Franschoek – auch bedingt durch die Weinberge im Umland – sehr grün und bieten sehr viel Freizeitwert. Die Studenten haben auch – wie in amerikanischen Teeniefilmen – auf den Wiesen in den Parks entspannt, gelernt und gepicknickt. Wirklich ein Highschool-College-Teenietraum, ich sage es euch. Wenn ihr die Chance auf ein Auslandssemester habt – zieht unbedingt Stellenbosch in Südafrika in Betracht… ;)
Cheetah Outreach in Somerset West
Am Abend, kurz bevor es von Stellenbosch zurück nach Kapstadt ging, machten wir noch einen kleinen Schlenker und fuhren zum Cheetah Outreach nach Somerset West, wo wir schon auf der Tour nach Simon’s Town vorbeigekommen waren. Als wir erstmalig von dem Cheetah Outreach hörten, waren wir skeptisch – denn Gefangenschaft von Tieren, Zoos, Zirkusse und Co. möchten wir persönlich nicht unterstützen.
Doch tatsächlich hat das Cheetah Outreach einen sehr positiven Hintergrund – Geparde sind leider vom Aussterben bedroht, was größtenteils an der Ausbreitung der Menschen und ihrer Weide- und Wohnflächen in Afrika liegt und ihr (Jagd)gebiet immer kleiner wird. Zudem sehen sich viele Farmer gezwungen, nahekommende Cheetahs zu erschießen, wenn sie sich ihrer Herde nähern. Das Cheetah Outreach wirkt mit einem Rescue Dog-Program dagegen – Hütehunde werden schon in jüngstem Alter an die Cheetahs gewöhnt und schaffen es durch gezieltes und friedliches Training, auch wildlebende Geparde hinterher von ihrer Herde beim Bauern fernzuhalten, sodass der Farmer die Geparde nicht erschießen muss. Auf der anderen Seite nimmt das Cheetah Outreach in Gefangenschaft gezüchtete und weggegebene, verletzte Geparde auf, die in der freien Natur nicht überleben würden.
Wir waren am Abend kurz vor Geschäftsschluss dort, weswegen die dort lebenden Geparde schon in ihren geschützten und großen Auslaufgehegen waren – tagsüber haben sie ein deutlich größeres Gebiet, in dem sie frei laufen und rennen, toben, spielen können. Das Cheetah Outreach ist karitativ und lebt ausschließlich von Spendengeldern. Wenn ihr also in der Ecke seid, mehr über das Thema erfahren möchtet und die Organisation unterstützen wollt, dann schaut doch in Somerset West vorbei. In Franschoek gibt es ebenfalls ein Outreach, das jedoch aktuell umgebaut wird und geschlossen ist. Alle Infos findet ihr hier.
Melkbos Strand, Blouberg & Big Bay
Wir hatten super Glück mit unseren Flügen (durch die Zeitverschiebung von nur einer Stunde im Winter – aktuell ist es sogar gar keine – sind die meisten Flüge Nachtflüge nach Kapstadt in unserem normalen Tag-Nacht-Rhythmus) und sind erst am Sonntag um 22 Uhr über London nach Düsseldorf geflogen. Somit hatten wir den gesamten Sonntag Zeit, die Gegend nördlich von Kapstadt zu erkunden, bevor wir um 19h den Mietwagen am Flughafen abgeben mussten.
Wir haben Freunde die meist in Kapstadt in Südafrika überwintern und uns mit zu ein paar Stränden genommen haben. Ich hatte leider anderthalb Tage zuvor eine Lebensmittelvergiftung und habe somit wenig Fotos dort gemacht, zudem war es an dem Tag extrem windig (gut für die Surfer, eher schlecht für uns), aber ein paar Eindrücke habe ich trotzdem für euch. Wir waren am Bloubergstrand, der bei weniger windigem Wetter auch für Badegäste eine traumhafte Kulisse ist, sowie in Big Bay und am Melkbos Beach. Gerade die kleinen Orte rund um Melkbos Beach haben uns wieder extrem an amerikanische Kleinstädte erinnert, speziell hier die Florida Keys.
Definitiv ein Paradies für Windsurfer und ebenfalls eine Gegend rund um Kapstadt (ca. eine halbe Stunde Fahrt vom Citycenter Richtung Norden) die wir das nächste Mal noch genauer erkunden wollen würden – vielleicht sogar mit 1-2 Übernachtungen. Der View auf Kapstadt und den Table Mountain ist definitiv spektakulär, besonders, wenn es nicht so neblig und bewölkt ist wie bei uns. Hier könnt ihr die bekannte “Tischdecke” um den Tafelberg besonders gut erkennen, die sich als Wolkenformation um die Bergspitze legt.
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