5 Dinge, auf die ich stolz bin
Stolz. Wikipedia sagt, stolz sein – das drückt „das Gefühl einer großen Zufriedenheit mit sich selbst oder anderen, einer Hochachtung seiner selbst“ aus. Dem einen geht ein Wort des Lobes, der Ausdruck, stolz über etwas zu sein, leicht von den Lippen – andere tun sich schwer damit. Sowohl anderen Menschen gegenüber, als auch sich selbst. Das ist schade, denn das Bewusstsein über eine Errungenschaft, einen Erfolg, ist ganz wichtig. Man schafft Aufschwung daraus, Motivation und Antriebskraft. Anderen ein Lob aussprechen, ihre Leistung anzuerkennen – verleiht nicht nur ihnen ein gutes Gefühl. Auch einem selbst.
Doch genau dort sollte man auch anfangen – sich selbst seine Leistungen anzuerkennen, stolz auf Dinge, für die man gearbeitet und sie schließlich erreicht hat, zu sein. Mit Fähigkeiten, die man besitzt und über die Jahre ausgebaut hat – egal ob charakterlich, sportlicher, musischer, kreativer Leistung oder eines anderen Gebiets – nicht hinterm‘ Berg zu halten. Wir sollten alle viel häufiger stolz auf uns sein. Ich fange heute an und erzähle euch 5 Dinge, auf die ich stolz bin. Macht ihr mit? Verratet mir gerne in den Kommentaren, worauf IHR stolz seid!
5 Dinge, auf die ich stolz bin
1. Ich bin stolz darauf, dass ich sehr verantwortungsvoll, organisiert und strukturiert bin und ‚mein Leben im Griff‘ habe. Ein Streberpunkt gleich zu Beginn, ich weiß. Und in diesem Beitrag meckere ich sogar ein wenig darüber, dass ich die letzten Jahre etwas an Spontanität und Leichtigkeit verloren habe. Doch komme ich nicht drum herum, behaupten zu können, dass mir meine organisierte, verantwortungsvolle Art in 9 von 10 Fällen mehr als zu Gute kommt. Ich muss mich nicht anstrengen, um mich in den meisten Dingen ‚erwachsen‘ zu verhalten. Meine Aufgaben zu erledigen, meinen Tag zu ordnen, nichts liegen zu lassen, pünktlich zu sein, den Haushalt zu schmeißen oder souverän mit den meisten Situationen umzugehen. Ich lasse keine Rechnungen liegen, kann sehr gut mit meinem Geld umgehen, verpasse keine Termine und treffe keine waghalsigen oder verantwortungslosen Entscheidungen. Das klingt sehr durchgeplant und bei aller Liebe – im Alltag ist das nun mal häufig auch nötig. In der Freizeit, in freien Momenten lasse ich natürlich Dinge auf mich zukommen, bin offen und entspannt, aber im Alltag – A good Management is the Key!
2. Ich bin stolz darauf, dass ich jahrelange Freundschaften aufrecht erhalten kann und gut im ‚Kontakt halten‘ bin. Ein Punkt, der einen vielleicht erst einmal stutzen lässt – aber je älter man wird, desto mehr Sinn ergibt er in meinen Augen. Ich habe seit Jahren die gleichen, besten Freundinnen, den gleichen, engen und erweiterten Freundeskreis in meiner Heimat. Auch wenn sich der Großteil meiner Freunde über die Jahre über Deutschland, Europa und zeitweise die Welt verteilt hat, so kommen wir doch alle immer wieder temporär zurück in unsere Heimatstadt, nehmen uns Zeit für einander, reisen gemeinsam oder feiern Partys wie früher zu Schulzeiten. Meine ersten Ansprechpartner sind immer noch meine besten Freundinnen ‚von damals‘ und selbst zu alten Bekannten besteht nach wie vor regelmäßiger Kontakt. Natürlich sind über die Jahre auch weitere, gute Freundinnen und Freunde hinzugekommen – und auch zu diesen fällt mir der Kontakt leicht. In den letzten Jahren habe ich durch mein wechselndes Umfeld immer häufiger mitbekommen, wie wahnsinnig selten so etwas ist und dass die wenigsten noch richtig gute und langjährige, beständige Freundschaften haben. Und ich glaube, das hängt auch von einem selbst und den eigenen Prioritäten ab. Zu meinen gehörigen lang bewährte, tiefe Freundschaften. {Hier findet ihr einen persönlichen, sehr emotionalen Beitrag über das Thema.}
3. Ich bin stolz darauf, in beruflicher Hinsicht in den letzten 5-10 Jahren bewusst und unbewusst in eine Richtung gearbeitet habe und alles erfolgreich beendet habe, was ich anfing. Ich verurteile ‚ungerade‘ Lebensläufe ganz und gar nicht, habe Hochachtung vor Menschen, die nach X Jahren in einem Beruf eine völlig neue Richtung einschlagen und Neues wagen und finde es auch überhaupt nicht schlimm, wenn man mal eine Ausbildung oder einen Studiengang abbricht, wenn man (besser zu früh als zu spät) bemerkt, dass einem das Thema doch nicht liegt. Trotzdem bin ich für mich persönlich froh, relativ früh gewusst zu haben, was mich interessiert, und die letzten Jahre recht gradlinig und konkret in eine Richtung gearbeitet zu haben. Zugegebenermaßen hat sich auch einiges gefügt – beispielsweise, dass ich mit 16 mit meinem Blog begonnen habe und dieser aktuell mein Vollzeitjob ist. Ich habe super viele Kontakte zu Agenturen und Firmen geknüpft und hätte damals nicht vermutet, dass er sich einmal in diese Richtung entwickelt (s. nächster Punkt!). Dennoch haben sowohl mein Bachelor-, als auch mein Masterstudium mit Marketing, Kommunikations- und PR-Management, Digitalen Medien, Wirtschaft, Social Media sowie Unternehmenskommunikation zu tun und auch die drei Agenturen, in denen ich zwischen 20 und 24 Jahren in der Kreation und als Social Media Managerin gearbeitet habe, zahlen auf dieses Konto ein. Alle Stränge laufen bei mir früher oder später zusammen und so kann ich jetzt, mit 25, schon einiges an Erfahrung in dem Bereich, in dem ich mich Zuhause fühle, vorweisen! Das ist ein schönes Gefühl – ganz für mich persönlich.
4. Ich bin stolz darauf, wie sich mein kleines ‚Projekt‘, dieser Blog hier, über die rund 9 Jahre entwickelt hat. Als ich mit 16 im Jahr 2009 mit dem Bloggen begonnen habe – damals noch eine um 180° gedrehte Industrie, mag man sagen – hätte ich nie damit gerechnet, dass das einmal daraus werden würde. Ich wollte meine Leidenschaften für Mode, Reisen, Schreiben und Fotografieren vereinen und habe diesen Blog gegründet – und einen Job erschaffen. Ich bin sehr stolz auf mich, all die Jahre nicht aufgegeben und immer weiter gemacht zu haben. Dass ich nach wie vor wahnsinnig viel Spaß an dem Ganzen habe. Dass ich, auch wenn ich nicht der größte Instagram-Star unter der Sonne oder die angesagteste Fashionbloggerin Deutschlands bin, mir hier, auf meiner eigenen Plattform, eine Community aufgebaut habe, täglich sehr viele Leute hier vorbeischauen, um zu lesen, was ich zu sagen habe, und ich tatsächlich meinen Lebensunterhalt damit verdienen kann.
5. Ich bin stolz darauf, mich selbst lieben und so akzeptieren zu können, wie ich bin. Und hier schließt sich der Kreis. Ich dachte immer, es sei völlig normal, mit sich im Reinen zu sein, sich selbst zu lieben, auf sich stolz sein zu können, seine Makel zu akzeptieren und insgesamt hauptsächlich positive Gefühle für sich selbst zu empfinden. Dass dem nicht so ist, habe ich erst in den letzten Jahren merken müssen. Meine Masterarbeit dreht sich um Medienpsychologie und insbesondere das Selbstbild, was Jugendliche und junge Erwachsene von sich haben und welche äußeren Einflüsse, wie soziale Medien, dieses beeinflussen. Ich behaupte nicht, dass ich nie an mir gezweifelt habe, dass ich in jeder Phase meiner Jugend 100% mit mir und meinem Äußeren und Inneren zufrieden bin (oder es gar jetzt immer wäre) oder nie an Dingen arbeite, die in meinen Augen noch Optimierungsbedarf haben. Doch bin ich zur Selbstliebe erzogen worden, bin damit aufgewachsen, sich selbst ein gutes Gefühl zu geben, mit sich grundsätzlich im reinen zu sein. Und das sind wahnsinnig viele nicht, und es tut mir weh, wenn ich irgendwie mitbekomme, dass Menschen nur Schlechtes für sich selbst übrig haben. Ich weiß nicht, ob man darauf stolz sein sollte, sich selbst lieben zu können, da das wahrscheinlich von vielerlei Faktoren bedingt ist – aber ich bin zumindest einmal froh, dass mich solch traurige Gedanken über mich selbst nicht täglich begleiten.