Personal: 5 Tipps für mehr Selbstbewusstsein
Selbstbewusstsein wird häufig missverstanden. Meist sind es Menschen, die Selbstzweifel haben, welche Andere daraufhin als arrogant, eingebildet oder sich selbst überschätzend einstufen. Man sollte bei weitem nicht jede Kritik als ‚Neid‘ einordnen (nicht jeder findet dich toll!) – doch meist soll durch solch wenig konstruktive Kritik die eigene Unsicherheit überspielt werden.
Kein Mensch ist perfekt, und ich bin sicher nicht das Maß aller Dinge. Auch ich habe Situationen, in denen ich unsicherer bin als sonst, Augenblicke, in denen ich nicht weiß, wie ich handeln oder mich verhalten soll – und das ist normal. Jeder Mensch hat Schwachstellen und niemand ist immer nur selbstsicher, fühlt sich immer nur wohl und hat gute Tage.
Das Geheimnis ist, sich bewusst zu machen, was man gut kann, worin die eigenen Stärken liegen, und das nach außen zu tragen. Das hat nichts mit Selbstüberschätzung zu tun, denn genauso lernt man mit der Zeit, worin die eigenen Schwächen liegen, an denen man arbeiten oder sich mit zufrieden geben kann.
Ich kann von mir behaupten, dass ich (schon immer) in den meisten Situationen ziemlich selbstbewusst war und bin. Natürlich hängen auch andere Faktoren davon ab, wie selbstsicher eine Person ist – Gene, das Umfeld oder die Erziehung spielen sicher eine große Rolle. Dennoch denke ich, dass jeder mit ein paar einfachen ‚Regeln‘ lernen kann, sich selbst nicht kleiner zu machen, als man ist, sondern positive Seiten auszustrahlen um damit auf den ersten Blick zu überzeugen.
1. „Liebe dich selbst, sonst kannst du keinen anderen lieben“
Eine alte Bauernweisheit, ein Spruch, den viele (so auch ich) früh von ihren Eltern beigebracht bekommen haben. Das soll keineswegs zum Narzissmus animieren oder dazu führen, dass man alles an sich selbst absolut toll findet.
Jedoch ist der Spruch auf viele Situationen im Leben anwendbar – wenn man es so nimmt, auf alle Leistungen die man selbst abgibt. Wie soll dich jemand schön finden, wenn du selbst es nicht tust, mehr Makel als Vorzüge entdeckst und dieses Wissen unbewusst oder sogar bewusst ausstrahlst und nach Außen trägst? Wie können andere deine Leistungen bewundern, wenn du sie selbst nicht als solche anerkennst?
Liebe dich selbst! Mache dich deiner Stärken bewusst und arbeite an deinen Schwächen, fokussiere jedoch immer das, was du gut kannst, denn das ist das, was dich am Ende ausmacht.
In erster Linie musst du dir gefallen – du kannst es eh nicht jedem recht machen, wieso dann nicht dir selbst?
2. Sei stolz
Ein schwieriger Punkt – denn Angeber mag keiner. Ich bin kein Psychologe und ich habe auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen, doch auch wenn ich noch eine junge Erwachsene bin – ein wenig Menschenkenntnis sammelt man mit den Jahren doch an, besonders, wenn man sich dafür interessiert. Genauso oft, wie einem Angeber und Wichtigtuer unterkommen, habe ich Menschen bemerkt, die ihre Leistungen extrem runterspielen. Nicht jeder weiß mit Komplimenten umzugehen, aber was ist verkehrt an einem schlichten „Danke, mir gefällt es auch“ oder „Ja, ich bin auch stolz auf mich, dass ich das geschafft habe“. Kommt viel viel ehrlicher, als alles abzuwiegeln, herunterzuspielen oder schlechter zu machen, als es ist.
Natürlich rede ich nicht davon, die eigene Leistung in den Himmel zu loben, sie vehement in den Mittelpunkt zu rücken oder exorbitanter darzustellen als nötig. Jedoch haben viele Menschen vergessen, dass man für wirklich erbrachte und lobenswerte Leistungen auf sich selbst stolz sein und das in gewissem Maße auch nach außen tragen darf. Wieso sich nicht über eine gute Note, ein tolles Projekt, ein gutes, sportliches Ergebnis oder ein gelungenes, kreatives Werk freuen? Stärkt sowohl das Selbstbewusstsein als auch – meiner Meinung nach – die eigene Wahrnehmung und Bewertung der eigenen Stärken.
Und: es fällt einem wahrscheinlich noch leichter, andere Menschen zu loben, wenn man selbst auf gewisse Dinge stolz ist.
3. Vergleiche dich nicht mit anderen
Ebenfalls eine kleine Hürde – wohl besonders für uns Frauen. Ob im Umfeld, im Beruf, in der Schule/Uni, ja sogar im Fernsehen, Internet und in Zeitschriften werden wir auf allen Ebenen mit ‚Konkurrenten‘ konfrontiert. Ein gewisses Maß an Vergleichen ist sicher nicht schlecht, um sich selbst zu motivieren, sich ein kleines Vorbild zu nehmen und zum Beispiel zu sagen „das möchte ich auch mal so gut können“. Wenn das ganze jedoch krankhaft wird, man nicht mehr aufhören kann, Vergleiche mit anderen Menschen zu ziehen und sich mit jeder Aktion minderwertiger zu fühlen, ist das weder gesund noch gut für’s Selbstbewusstsein.
Es wird immer jemanden auf der Welt oder sogar in deinem Umfeld geben, der etwas besser kann als du, dünner ist, schöner, sportlicher, klüger, talentierter. Who cares? Du bist gut so wie du bist, und wenn es Dinge gibt, die du verbessern willst, dann arbeite daran. Vergleiche mit anderen machen dich nicht besser, genauso wenig, wie anderer Leuts‘ Leistung herunterzuspielen und das Ganze in Neid und Missgunst ausarten zu lassen.
Natürlich habe ich Tage, an denen ich Dinge an meinem Körper ändern möchte, mit Kleinigkeiten nicht zufrieden bin oder gerne anders reagiert hätte – und dann kommt das große, böse Instagram mit seinen perfekten Fotos… doch was ändern die Vergleiche? Würden mich gewisse Dinge wirklich so sehr stören, dann liegt es allein in meiner Hand, sie zu ändern.
Letztens erst gelesen: „Laut einer Studie fühlen sich drei von vier Mädchen niedergeschlagen, wenn sie nur drei Minuten lang in ein Fashion Magazin schauen“ STOP IT!
4. Suche dir Erfolgserlebnisse
Erfolgserlebnisse sind super wichtig, um selbstbewusster zu werden. Ohne Erfolgserlebnisse hat man weniger Gelegenheit, stolz auf sich zu sein, oder? Eine große Rolle spielen meiner Meinung nach, neben Schule und Beruf (auf die man nicht immer den Einfluss hat den man gerne hätte und öfter auch Tiefschläge hinnehmen muss) Freizeitaktivitäten und Hobbys. Ich kenne das: man kommt nachhause und will gerne nur im Bett herumliegen, Serien schauen oder im Internet surfen. Ab und zu ist das sehr entspannend und wichtig, um herunterzukommen. Aber wirklich weiter entwickeln tut man sich damit nicht.
Meine Lieblingshobbys sind meist kreative Dinge – Fotos machen und bearbeiten, bloggen/Texte schreiben, digital kreativ sein, Fotoalben gestalten, Scrapbooken, Aquarell malen, zeichnen, … und ich sage euch, wenn da ein schönes Ergebnis herauskommt und nicht nur andere einen dafür loben, sondern man auch richtig stolz auf sich selbst ist, ist das ein tolles Gefühl und gibt einem am Ende mehr, als stundenlang im Bett herumzulungern (erinnert mich daran, diesen Artikel zu lesen wenn ich nach einem arbeitsreichen Unitag gar keine Lust mehr habe, mich danach kreativ-produktiv zu betätigen). Doch auch andere Ziele, die den Horizont erweitern und Talente wecken, die man vorher nicht kannte, können zum Erfolg führen. Ich habe mir beispielsweise vorgenommen, nach meinem Auszug gut kochen zu lernen, da ich das momentan nicht sonderlich gut oder ausgefallen kann, da ich nie die Not danach hatte. Sportliche Erfolge tun das gleiche und spornen zusätzlich an. Am Ende liegt es jedoch bei einem selbst, wie aktiv man für Erfolgserlebnisse arbeitet.
5. Sei positiv und begeistert
Last but not least: sei stets positiv und begeisterungsfähig. Fangen wir wie immer mit dem aber an, um es gleich darauf zu entkräften: Natürlich gibt es auch Tage, an denen alles schief läuft, Situationen, die man drehen und wenden mag, ohne dass sie positiver erscheinen. Auch ich habe diese Momente und dagegen hilft nur abreagieren, ggf. darüber sprechen und schlafen gehen – am nächsten Tag sieht die Welt schon wieder anders aus.
Jedoch verbessert es erheblich die Grundeinstellung, wenn man versucht, das positive in allem zu sehen. Jedes Ende bedeutet Veränderung, neue offene Türen. Tiefpunkte hat man, damit man Höhepunkte erleben und schätzen kann. Stillstand ist schlecht und langweilig. Menschen kommen und gehen, und so schrecklich gewisse Dinge im Moment des Geschehens auch sein gewesen mögen – hinterher blicken wir darauf zurück und haben es (Überraschung!) doch überlebt, überstanden und uns geht es gut mit der Veränderung.
Es fühlt sich komisch an, diesen Tipp zu geben, denn so positiv ich auch häufig sein mag, natürlich gab es auch Augenblicke da wollte ich nicht begreifen, dass auch der größte Schmerz, Frust oder Niederschlag vorüber geht.
Ein weiterer Punkt ist Begeisterungsfähigkeit. Wenn ich etwas toll finde (und das geht relativ schnell, bei mir ist das easy) dann bin ich schnell begeistert, ich gebe zu, oft auch zu begeistert. Begeisterung erhöht natürlich die Ansprüche an etwas und führt schneller zu Enttäuschung, als wenn man es neutral angeht. Und es heißt noch lange nicht, dass man alles und jeden toll finden und zu allem Ja und Amen sagen muss. Natürlich habe auch ich Dinge, die ich (nachdem ich sie ausprobiert habe! Ich finde es besonders doof, wenn man Dinge von Vornherein ablehnt!) nicht gut finde und die mir keinen Spaß bereiten.
Aber begeistert sein macht so viel Spaß! Und reißt andere definitiv mehr und positiver mit, als Gleichgültigkeit und Vorsicht. Und die eigene Ausstrahlung gegenüber anderen leidet sicher nicht darunter..
Ich hoffe, ihr nehmt es positiv auf, dass ich diese Dinge einmal runter geschrieben habe. Wie gesagt versuche auch ich, diese Punkte in möglichst vielen Situationen zu beachten und natürlich gelingt auch mir das nicht immer. Dennoch lebt man, finde ich, ein glücklicheres Leben, wenn man ein wenig selbstbewusster durchs Leben geht.