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Weltfrauentag –
von starken Frauen, Entscheidungsfreiheit und #nurwennicheswill

// Dieser Beitrag wird im Rahmen einer Aufklärungskampagne für die Pille Danach unterstützt

Heute ist Weltfrauentag. Hier in Hamburg wäre der 08. März vor einer Woche beinahe zum offiziellen Feiertag der Hansestadt gewählt worden und hat nur knapp gegen den 31. Oktober als Reformationstag verloren. Doch nicht nur bei uns in Deutschland ist der heutige, internationale Frauentag von großer Bedeutung – gerade in anderen Ländern, muss man fast schon sagen, hat der Tag für den Fortschritt der Frau, die Rechte der Frauen große Relevanz.

Der 08. März – Weltfrauentag

Ich finde es ganz großartig, dass es einen solchen, internationalen Feiertag gibt – und das sage ich nicht, weil ich selbst eine Frau bin. Wir leben in einem Land, in dem die Gleichberechtigung im Vergleich mit vielen, anderen Nationen der Welt, sehr weit vorangeschritten ist – und das haben wir in erster Linie vielen, starken Frauen in der älteren und jüngeren Vergangenheit zu verdanken. Frauen, die für Gleichberechtigung, das Wahlrecht der Frau, Emanzipation und weitere, für Frauen meiner Generation, ‚Selbstverständlichkeiten‘ gekämpft haben. Ich schreibe ‚Selbstverständlichkeiten‘ – denn das waren die aufgezählten Dinge für Generationen von Frauen leider lange Zeit nicht.

Einerseits ist es verrückt, dass es überhaupt eines solchen Tages bedarf – dass es überhaupt Unterschiede in der eigenen Entscheidungsfreiheit, bei Volkswahlen, der eigenen Bestimmung über Leib und Seele, gegeben hat bzw. gibt. Denkt man jedoch daran, wie weit ‚wir‘ schon gekommen sind – und welch großen Bedarf an ganz anderer Stelle, viel weiter hinten (!), es in anderen Ländern gibt – ja, dann ist solch ein Tag definitiv notwendig. Um ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, weltweit anzuerkennen, was geschafft ist, den Bedarf, der noch besteht zu verdeutlichen, aufzuzeigen, wie es weitergehen muss, ja – Frauen jeden Alters zu motivieren, den Strom nicht abreißen zu lassen.

Und – das möchte ich gar nicht unter den Tisch kehren: die Message auch an die vielen Männer dieser Welt zu richten. Einerseits jene, welche bereits ganz viel tun, aktiv und passiv für die Rechte der Frau eintreten, zurecht keine Unterschiede im Geschlecht erkennen, Ungerechtigkeiten aufzeigen und dasselbe für die Frauen dieser Welt oder zumindest einmal dieses Landes, sofern es in ihrer Macht steht, zu fordern, was sie selbst für sich beanspruchen. Ich habe das Glück, viele Männer – ob es mein Freund, mein Vater oder viele meiner engsten Freunde sind – zu meinen engsten Vertrauten zu zählen, die genau zu solch einer ‚Sorte Mann‘ gehören. Die reflektieren, ihre Stimme erheben, wenn das Thema zur Sprache kommt.

Andererseits gibt es jene, die wachgerüttelt werden müssen, die erkennen müssen, wie falsch ihre eingestaubten, chauvinistischen Einstellungen sind. Vielleicht hilft so ein Tag, der Weltfrauentag.

Es geht nicht darum, Benefits herauszuschlagen. Die Frau über den Mann zu stellen. Krampfhaft feministisch – ein leider manchmal negativ konnotiertes Wort – zu sein oder gar Männerhass zu entwickeln, falscher geht es in meinen Augen nicht. Es geht lediglich darum, eine gleiche Basis zu schaffen. Gleichberechtigung – nicht in Watte packen. Entscheidungen treffen können – ohne Rechtfertigung, Geringschätzung oder Einflussnahme fremder Meinungen.

Das höchste Gut – Die eigene Entscheidungsfreiheit

Eigene Entscheidungen fällen – das kann alle Lebensbereiche betreffen. Welchen Weg möchte ich einschlagen – unabhängig von dem, was mir andere Menschen ans Herz legen oder meinen, was für mich das richtige ist? Welcher Berufszweig interessiert mich – und darf ich das als Frau überhaupt erlernen? Welche Sportart möchte ich ausüben, welchem Hobby nachgehen? Wofür möchte ich mein Geld ausgeben? Möchte ich mich schminken, zurechtmachen, wie finde ich mich schön? Wie möchte ich mich kleiden – wie bunt, wie wild, wie abwechslungsreich oder auch ja, wie freizügig? Für welchen Partner entscheide ich mich – langfristig oder nur für kurze Zeit? Mit wem gehe ich verbindliche Beziehungen ein – oder treffe mich nur auf unverbindlicher Basis, für unverbindlichen Sex?

#nurwennicheswill

nur. wenn. ich. es. will. – Deutlicher könnte eine Kampagnenbotschaft nicht sein. Und ja – hier geht es konkret darum, selbst zu entscheiden, wenn es um unseren eigenen Körper geht. Darum, mit wem, wann, wieso, wie viel oder ob überhaupt man mit jemandem schlafen möchte. Und #nurwennicheswill ist dehnbar – und betrifft jegliche Bereiche. Die Freiheit, über alles (alles!), was uns betrifft, selbst zu entscheiden, sich keinen Druck zu machen, die Regeln selbst zu bestimmen – sollte kein Luxus sein. Sondern eine Selbstverständlichkeit.

Die vergangenen Monate, insbesondere durch die ‚Nein-heißt-Nein‘-Gesetzgebung und die #metoo-Bewegung, haben einen großen Durchbruch in die richtige Richtung geschaffen, Gleichberechtigung auf ein neues Level gehoben. Auch wenn besonders letztere Thematik von gefühlt jedem Medium wiedergegeben, erweitert, besprochen, tot diskutiert und dadurch fast schon ein wenig verwässert wurde, so ist es ein ganz wichtiger Stein, der ins Rollen gebracht wurde. Es geht um das Bewusstsein, was in den Köpfen der Menschen verankert wird, um das Spotlight, das endlich auf dieses so wichtige Thema gelenkt wurde. Nicht nur ein wenig, nicht zaghaft – sondern gefühlt von 0 auf 100.

Ich habe euch bereits im Dezember von der Pille Danach berichtet, und möchte auch heute wieder Aufmerksamkeit auf diesen Aspekt lenken. Denn wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen, mit wem man das Bett teilen möchte – und da reicht das Spektrum vom festen Partner bis zur flüchtigen Bekanntschaft – muss man auch, im Falle eines Missgeschicks, die Folgen tragen, für sich einstehen und erneut entscheiden. Und während ich „muss man“ tippe, so möchte ich mich gleich selbst korrigieren – darf man. Es ist euer gutes Recht, für euch einzustehen, für euch und euren Körper zu entscheiden, was im Falle einer Verhütungspanne passiert. Ihr seid niemandem Rechenschaft schuldig, es ist euer Körper. Denn – #nurwennicheswill handelt nicht nur von eurer freien Entscheidung, sich auf jemanden einzulassen – sondern auch von der nicht minder freien Wahl, was gegebenenfalls danach passiert.

Die Pille Danach – Key Facts

Falls ihr persönlich noch nie von der Pille Danach gehört oder gelesen habt – oder vielleicht eine leise Ahnung, aber euch noch nicht wirklich damit beschäftigt habt, so möchte ich euch ein paar Key Facts dazu verraten. Ich habe schon mal einen längeren Artikel zu dieser Kampagne verfasst – wenn ihr etwas mehr darüber lesen wollt, dann schaut sehr gerne hier vorbei

Die Pille Danach bietet Schutz, wenn Verhütungspannen passieren – und das ist wirklich nichts, wofür ihr euch schämen müsst. Ich kenne ein paar Frauen in meinem Umfeld, welche ebenfalls in solch einer Situation steckten – und am Ende ist alles halb so wild, solange man einen kühlen Kopf behält und weiß, was zu tun ist. Durch die Einnahme der Pille Danach verschiebt sich der Eisprung, wodurch die Befruchtung einer Eizelle nicht möglich ist und so eine Schwangerschaft verhindert werden kann. Es handelt sich also nicht um ein Abtreibungsmittel – da es ja erst gar nicht zur Befruchtung kam. Genauso wenig ist die Pille Danach eine Hormonbombe – den Mythos könnt ihr zum Glück ganz schnell vergessen. Die Nebenwirkungen sind meist leicht, ähnlich denen der normalen Antibabypille, und klingen von selbst wieder ab. Ihr könnt euch die Pille Danach rezeptfrei in der Apotheke besorgen – am Wochenende haben immer bestimmte Notapotheken 24-Stunden-Dienst, schaut dazu einfach im Internet nach, wo die nächste ist.

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