Wer hätte gedacht, dass ich dieses Jahr, nach unserer wunderschönen Reise nach Südafrika, die Anfang März ganz ungeplant in “letzter Sekunde” vor dem Corona-Lockdown stattfand, noch einmal ein Traveldiary mit Reisetipps für euch tippen würde? ☺️ Glücklicherweise haben sich jedoch in diesem Jahr noch ein paar schöne Reisen und Trips ergeben und ich freue mich sehr, euch hier wie immer daran teilhaben zu lassen.
Nur um das an dieser Stelle zu erwähnen – natürlich wäre es völlig in Ordnung gewesen, hätten sich dieses Jahr keine Reisen mehr ergeben. Wäre dies völlig undenkbar, zurecht verboten oder komplett unvernünftig gewesen, hätten wir mit Sicherheit nicht darauf bestanden oder es erzwungen. Ich bin also sehr dankbar, dass wir – unter vollständiger Berücksichtigung aller Auflagen, Abstandsregelungen und mit viel gesundem Menschenverstand und Vorsicht – noch ein paar schöne Urlaube in diesem Jahr machen konnten.
Ich möchte gerne chronologisch bleiben und erzähle euch heute endlich von einem wirklich schönen Kurztrip nach Holland, den wir Ende Juni über ein verlängertes Wochenende hinweg unternommen haben. Nachdem an diesem Wochenende eigentlich das Hurricane-Festival stattgefunden hätte, musste ein Ersatz her, der im Rahmen der Umstände möglich war.
Den Haag & Scheveningen
Ich bin ehrlich – nachdem Holland damals im Juni kein Risikogebiet ausmachte und gerade auf Instagram bestimmte Orte in der niederländischen Region großen Anklang fanden und gezeigt wurden, waren auch wir angefixt und hatten Lust auf 2,3 Tage Auszeit am Meer und eine für uns neue Stadt.
Die Wahl fiel also auf den Regierungssitz der Niederlande – Den Haag. Die hübsche Stadt in Südholland mit rund 540.000 Einwohnern war uns beiden bis dato neu und durch einige Reiseinspirationen und viele Empfehlungen und Restauranttipps für uns sehr interessant geworden.
Den Haag – Hotel & Sightseeing
Wie man unschwer erkennen kann, hatten wir extremes Glück mit dem Wetter. Ende Juni nicht überraschend, dennoch kann man natürlich auch Pech haben. Wir sind am Samstag, den 20.06. nach nur rund 3 Stunden Fahrt in Den Haag angekommen und bezogen unser süßes Hotel mitten in der Stadt. Wir hatten uns im “The Collector Hotel Den Haag” (Werbung weil Nennung, selbst bezahlt) ein Zimmer für zwei Nächte gebucht und waren letzten Endes wirklich happy mit der sehr, sehr guten und zentralen Lage. Mitten im Zentrum in der Altstadt gelegen, umgeben von hübschen Bauten, Sightseeing-Spots und einer Menge Restaurants und Bars kann man meiner Meinung nach nicht besser gelegen unterkommen.
Wir haben übrigens in dem Q-Parkhaus in der Nähe geparkt, in dem wir für knapp 30€ 24h stehen konnten – diese zählen übrigens über Mitternacht hinweg, also bspw. wie in unserem Fall von 16 Uhr bis 16 Uhr am nächsten Tag – also konnten wir genau die zwei Tage dort entspannt stehen. Vom Parkhaus aus lauft ihr circa 500m zum Hotel, also nehmt lieber eine Reisetasche als einen Rollkoffer mit (Learning für mich selbst!).
Zu Den Haag selbst kann ich euch – wie immer – nur den Tipp geben, euch treiben zu lassen und die Innenstadt zu Fuß zu erkunden. Genau so haben wir es gemacht; wir waren auf ein entspanntes Wochenende in einer neuen Stadt aus und hatten uns, mit Ausnahme von zwei weiteren Städten bzw. Stadtteilen und einigen Restauranttipps, keine großen Pläne für die Zeit in Holland gemacht. Wenn ihr durch die Innenstadt streift, kommt ihr jedoch ganz automatisch an den wichtigsten Punkten vorbei: Dem Binnenhof (dem Parlamentsgebäude Den Haags), dem Mauritshuis (in dem u.a. Jan Vermeers bekanntes Gemälde “Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge” hängt) oder dem königlichen Paleis Noordeinde.
Den Haag ist wirklich eine überraschend schöne, kleine Stadt. Die Architektur ist schön typisch holländisch, es gibt viele Grünflächen und Kanäle und man kann sich richtig gut durch die Stadt treiben lassen, auf kurzen Wegen durch die Gassen schlendern und hier und da für einen Kaffee in der Sonne oder ein erstes Craft Beer in den zahlreichen Cafés auf der Straße einkehren. Wir hatten Den Haag vorher gar nicht so auf den Schirm und würden die Stadt für einen Zwischenstopp oder Tagesausflug auf jeden Fall empfehlen.
Den Haag Foodtipps – Restaurants & Cafés
Eines unser Highlights war wie immer die Entdeckung diverser Restaurants – am liebsten modern, fine Dining, mit besonderem Touch und gerne vegan oder vegetarisch. Sehr gut gefrühstückt haben wir im ‘Plenty’ – die veganen Pancakes waren wirklich großartig (Bilder unten). Auch ein super gutes Frühstück hatten wir im ebenfalls veganen ‘Confettis’ – darunter ein großartiges Bananenbrot, frisch gepressten Saft und guten Kaffee. Ein sehr gutes Abendessen hatten wir im ‘Jamey Bennett’ – dort kann ich euch empfehlen, viele kleinere Portionen zu bestellen und zu teilen. Direkt gegenüber unseres Hotels war zudem die ‘Foodhallen’, wo ihr ein paar kleinere Stände mit leckerem, frischen Essen bekommt – gerade super für einen Snack zwischendurch oder einen kurzen Lunch, wenn man abends noch größer essen gehen möchte.
Weitere Restaurant-Empfehlungen, die wir nicht geschafft haben: Zum Abendessen ins ‘Palmette’ – dort sollte man lieber reservieren, gerade jetzt mit der reduzierten Anzahl an Tischen. Mir wurde noch das ‘Lola Bikes & Coffee’ zum Frühstück empfohlen, ebenso wie das ‘Walter Benedict’. Im ‘Bram Ladage’ gibt es wohl großartige, holländische Pommes.
Scheveningen Strand
Am Sonntag haben wir nach dem Frühstück Räder geliehen (seitdem will ich mir unbedingt für den kommenden Sommer ein Hollandrad anschaffen!) und sind mit diesen zum Strand von Den Haag gefahren: nach Scheveningen. Durch das Riesenrad und die lange Strandpromenade war Scheveningen diesen Sommer ein beliebtes Kurztrip-Ziel, das insbesondere auf Instagram viel fotografiert wurde – davon kann auch ich mich somit nicht freisprechen…
Ich bin ehrlich – am Anfang waren wir etwas enttäuscht. Klar, da hat auch das bedeckte, kühle, windige Wetter am Sonntagvormittag bis zum frühen Nachmittag seinen Anteil dran gehabt, denn jeder Strand ist schöner bei Sonnenschein. Ab nachmittags hatten wir tolles, sonniges Wetter, was den Ausflug natürlich gleich schöner machte. Nichtsdestotrotz hatten wir von Scheveningen irgendwie… mehr erwartet. Ein bisschen hat es uns beide an Brighton an der Küste Großbritanniens erinnert, aber irgendwie mit weniger Charme. Es kam uns, anders als Den Haag selbst, viel touristischer, mit anderem Publikum und irgendwie ‘billiger’ vor, ich kann es gerade schlecht ausdrücken.
Trotzdem haben wir uns einen schönen Tag dort gemacht, sind – nach einem kurzen Ausflug zum Riesenrad und die Pier entlang bei leichtem Regen und Wind – den Strand auf und ab gelaufen, haben an zwei verschiedenen Strandbars Rast gemacht, etwas zu Mittag bzw. Abend gegessen und das Beste aus dem gemütlichen Sonntag gemacht. Was die Strandbars betrifft, habt ihr da wirklich eine riesige Auswahl und die meisten sind wirklich nett gemacht. Je nachdem, auf welche Küche ihr Lust habt, werdet ihr da definitiv ein Plätzchen finden, wo es sich einige Stunden aushalten lässt.
Der Ausflug nach Scheveningen klingt jetzt insgesamt negativer, als er war, denn wir hatten letzten Endes einen schönen Tag. Unserer Meinung nach ist Scheveningen jedoch nicht mehr wert, als einen kurzen Halbtagesausflug mit dem Rad, wie wir es gemacht haben. Es gibt dort auch riesige Hotels, teilweise Spa-Resorts – was nicht unsere erste Wahl wäre. Wir waren definitiv froh, dass wir im Stadtzentrum Den Haags übernachtet haben. Aber: Wie versprochen ist alles schöner, wenn das Wetter aufklart und der Weg den Strand entlang hat sich dann doch gelohnt!
Noordwijk aan Zee – Tulum Beachclub
Viel, viel schöner fanden wir es in Noordwijk aan Zee. Durch kleine Städtchen mit typisch flachen Bungalows und durch Dünen hinweg sind wir zur Küste nach Noordwijk an Zee und zum Beachclub Tulum gelangt. Der Beachclub, wie könnte es anders sein, wurde ebenfalls durch Instagram ziemlich gehyped und ja, ich bin ehrlich, ich wurde auch angesteckt. Wenn wir sowieso schon drei Tage an der Küste Hollands nur 30km entfernt von Noordwijk verbrachten, wieso nicht auf dem Rückweg einen Abstecher im Beachclub machen?
Der Stil des Beachclubs gefällt mir einfach zu 1000% – ich finde die Dekoration super liebevoll, gemütlich und schön gemacht und fühle mich in solche Locations direkt wohl. Kein Wunder, dass Instagram voll von Fotos dieses hübschen Beachclubs ist; sie verstehen Social Media & ihr Handwerk. Wir waren an einem Montag da, an dem kein Feiertag war und insgesamt war es von der Menge an Menschen her echt entspannt. Wir waren von ca. 11 Uhr morgens bis knapp 15,16h dort und mussten auch nur 3,4 Minuten anstehen, da sie viel Wert auf die Anmeldung, Abstandsregelungen etc. legen. Wir bekamen unsere eigene Beachsessel-Ecke mit Tischchen, in der man es gut einige Stunden in der Junisonne ausgehalten hat.
Essen & Getränke bestellt man über einen QR-Code per App, es wird dann alles an den Platz gebracht. Zu guter Beachclub-Musik, leckerem Essen und Getränken und dem Meeresrauschen im Hintergrund kann es einem nur gut gehen, oder?
Wir haben uns wirklich wohl gefühlt an dem einen Tag in Noordwijk und würden den Besuch definitiv empfehlen. Hier habe ich allerdings tatsächlich widersprüchliche Meinungen gehört – etwas später im Sommer war es bei einer Freundin total überfüllt (was bei uns gar nicht so war) und sie empfand es als overhyped. Ich denke, da hat jeder andere Empfindungen bzw. kommt es auch total auf den Tag an, ich denke da kann man Glück oder Pech haben. Wir würden nach Noordwijk sogar noch mal für ein Wochenende zurückkommen und die Seele am Strand baumeln lassen und in einem Bungalow wohnend ein paar Tage abschalten. Vielleicht wart ihr ja ebenfalls in dem gehypten Instagram-Spot und habt eure Erfahrung gemacht?
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