Personal & Outfit: Mintdress & Inked {Tattoo Story}
Lange habe ich mich davor gedrückt, diesen Beitrag zu schreiben. Ich weiß nicht wieso, denn eigentlich ist ja nichts dabei – und doch ist es irgendwie etwas besonderes für mich. Wie ihr seht, sind diese Bilder schon einige Zeit zuvor entstanden – mindestens im Sommer, in Anbetracht meiner leichten Kleidung. Genauer gesagt war es der letzte Tag unseres Sri Lanka Urlaubs im September, als ich meine braune Haut und das ein Jahr zuvor auf Bali erworbene Maxikleid mit enormem Rückenausschnitt ausführen wollte.
Die Besonderheit? Mein Tattoo, welches gut sichtbar für jedermann an meinem linken Rippenbogen prangt. Ich weiß, dass es für manche von euch gar keine große Sache sein mag, und dass ihr jetzt denkt „hey, so what. Du bist halt auch tätowiert, so wie jeder zweite da draußen, get over it“ oder so – aber nein. Für mich ist das ganze Thema ein sehr sensibles.
Ich habe eine sehr spezielle Einstellung zu Tattoos – grundsätzlich bin ich ein „Fan“ davon, liebe Tattoos anderer Leute, finde die Storys dazu super spannend und mag es auch, wenn andere Menschen interessante, künstlerische, kreative Tattoos und z.B. ganze Sleeves haben. Für mich selbst käme das jedoch niemals in Frage, ich gehe mit der Entscheidung, mich tätowieren zu lassen super vorsichtig um und bin bei so etwas auch niemand, der jemals in die Situation kommen würde, sich „mal eben so“ etwas neues stechen zu lassen.
Dieses Tattoo ist mein erstes. Ich habe schon mit 17 den Wunsch nach einem Tattoo mit dieser speziellen Bedeutung ausgesprochen, und seitdem ging es mir auch nicht mehr aus dem Kopf. Jahrelang war ein anderes Motiv geplant, mit dem ich jedoch nie so zu 100% zufrieden war – bis ich schließlich in London plötzlich diese eine Idee hatte und sofort wusste „das ist es“. Und genau so sollte es meiner Meinung nach sein – ein Tattoo, welches man sieht bzw. sich ausdenkt und sofort weiß, dass man das haben möchte und wirklich zufrieden damit sein wird, im besten Fall für den Rest seines Lebens. Übrigens ist die Bedeutung auch der Grund, wieso ich es mir in London habe stechen lassen – zumal es so zusätzlich eine Erinnerung unter der Haut an meine Zeit in England ist.
Für mich ist die Entscheidung, sich tätowieren zu lassen keine Leichtfertige, ich habe sechs Jahre darüber nachgedacht und hin und her überlegt, ob ich so etwas für den Rest meines Lebens haben möchte. Für mich persönlich war auch von Beginn an klar, dass es eine Stelle sein sollte, die man im Alltag nicht sieht. Die nicht mal ich jeden Tag sehe, wenn ich es nicht drauf anlege. Im Endeffekt sehen auch nur ich und mein Partner diese Stelle täglich, und so sollte es auch sein – denn dieses Tattoo ist wirklich einzig und allein für mich gedacht, da für mich eben eine starke Bedeutung daran hängt. Das heißt übrigens nicht, dass ich Tattoos „ohne Bedeutung“ doof finde, im Gegenteil finde ich es cool, wenn Menschen eh schon viel tätowiert sind und sich irgendwann denken „das finde ich cool, und das auch, …“ und einfach drauf los machen, einfach weil es schick aussieht. Für mich kam das nur eben nicht in Frage und ich habe versucht, Bedeutung mit – für mich – schönem Motiv zu verbinden.
Das ist im Übrigen auch der Grund, weshalb ihr es heute, genau ein Jahr, nachdem ich es mir habe stechen lassen (30. Januar 2016), zu sehen bekommt. Ich habe es mir nicht für Instagram, diesen Blog oder die Öffentlichkeit machen lassen, sondern für mich. Aufmerksame Leser bzw. Follower unter euch hatten es schon ansatzweise auf meinen „Bikini-Fotos“ im Sommer entdeckt und mich darauf angesprochen. Ich hatte auch nie vor, es zu verstecken, wollte es jedoch jetzt erst „ins Rampenlicht“ rücken bzw. mal darüber sprechen.
Was die sagenumwobene Bedeutung betrifft – ich bin mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht sicher, ob ich darüber sprechen oder schreiben möchte. Es ist insofern nichts wahnsinnig privates, was keiner erfahren darf – und meine Freunde, Verwandte, Leute in meinem Umfeld bzw. diejenigen, die mich persönlich darauf angesprochen haben wissen, welchen Hintergrund es hat. Vielleicht sind auch manche von euch, die mir schon länger folgen und gut aufgepasst haben ebenfalls dahinter gekommen, welche Verbindung es für mich haben könnte. Es ist trotzdem etwas sehr persönliches, für das vielleicht nicht jeder Verständnis hat. Vielleicht wird es in Zukunft einen Tattoo Story 2.0 Beitrag geben, wer weiß.
Jedenfalls hat sich mein Maxikleid gut dafür angeboten, in das ich übrigens schwer verliebt bin und, wenn das BH-Problem nur nicht so präsent wäre, auch hier in Deutschland und außerhalb von Urlaubsszenarien viel häufiger tragen würde. Ich habe übrigens einen Klebe-BH getragen, der an sich ganz gut funktioniert hat, nur leider sieht man vorne den kleinen Verschluss. Der Rücken ist dafür komplett frei – und das ist ja die Hauptsache bei einem solchen Kleid.
Jetzt bin ich auf euer Feedback gespannt – habt ihr selbst Tattoos, wie handhabt ihr es mit dem Thema Bedeutung, anderen zeigen und ins Rampenlicht stellen, und wie geht ihr damit, sich leichtfertig und spontan neue Tattoos zu machen, um?