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Verhütung – Balance zwischen gesellschaftlicher Akzeptanz und persönlicher Entscheidung

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Die eigene Verhütung – ein Thema, das auf der einen Seite jeden einzelnen, erwachsenen Menschen betrifft und auf der anderen Seite eine sehr persönliche Angelegenheit ist. Ein sensibles Thema, keine Frage. Hat doch mindestens einmal jede Frau ihre eigene Verhütungsgeschichte hinter sich: völlig unkompliziert und fast nicht der Rede wert – oder gar beschwerlich, von Zwischenfällen und Methodenwechseln geprägt. Ein Thema, das nicht überall auf Begeisterungsstürme trifft, wenn es angeschnitten wird – dabei ist es so wichtig. Und zum Glück konnte zumindest ich persönlich einen Wandel in den letzen Jahren feststellen, was die offene Kommunikation darüber betrifft.

Meine Verhütungsgeschichte –
und wieso das Thema auf Social Media gehört

Ich habe euch bereits vor mehr als vier Jahren mit auf meine eigene Verhütungsgeschichte mitgenommen und einen sehr ausführlichen Beitrag darüber geschrieben, wieso ich nach sieben Jahren beschlossen hatte, die Pille abzusetzen. Der Beitrag stieß auf großen Anklang, wurde und wird nach wie vor sehr viel geklickt – ihr habt rege mit mir darunter ‘diskutiert’, ich hatte das Gefühl, ein Austausch darüber war dringend nötig.

Ich hatte das Thema und meinen Beitrag ganz offen auch auf den sozialen Netzwerken wie Instagram oder Facebook geteilt, worauf hin mir ein sehr guter Freund schrieb. Er war etwas verwundert und sprach sich dagegen aus, das Thema ausführlich online zu besprechen und ‘aller Welt zu erzählen, wie man verhütet’. Ich war überrascht, wir waren ganz klar verschiedener Meinung. Wieso auch? Ich finde, dass gerade das Thema Verhütung, das – wie eingangs gesagt – wirklich jeden einzelnen betrifft und interessiert bzw. interessieren sollte, und bei dem es wirklich so viel zu besprechen, abzuwägen, zu vergleichen oder Erfahrungen miteinander zu teilen gibt, nicht totgeschwiegen werden sollte.

Nach meinem Beitrag im Februar 2017 ist viel passiert. Falls ihr den Beitrag gelesen habt wisst ihr, dass ich insbesondere über die vielen Auswirkungen auf meinen Körper gesprochen habe, die das Absetzen der Pille mit sich brachte. Schlechte Haut oder Haarausfall waren die prägnantesten in meinem Fall. Auch habe ich meine Gründe beschrieben, aufgrund derer ich mich gegen die weitere Einnahme der Pille entschied – ich hatte keinerlei Nebenwirkungen, sondern konnte mich nicht mehr mit der Einnahme von Hormonen anfreunden. Ich entschied mich stattdessen, nach drei Monaten ohne spezielle Verhütungsmethode und durch den Beginn meiner aktuellen Beziehung im Juni 2016 für das Einsetzen einer Kupferspirale.

Spoiler-Alert: Ich habe meine Methode seit damals bereits ein weiteres Mal gewechselt. Mein Körper rebellierte leider gegen die Kupferspirale, zwei Jahre völlig durcheinander gebrachter, verlängerter und viel zu starker Zyklus und Schmerzen waren die Folge. Eigentlich wollte ich nicht erneut auf ein hormonelles Mittel zurückgreifen – war dies doch der Grund für meine Entscheidung gegen die Pille. Doch nach vielen Gesprächen mit meinem Frauenarzt, meinen Freundinnen und Bekannten und auch mittels Information durch seriöse Quellen, wie wissenschaftliche Printerzeugnisse, freundete ich mich mit der Nutzung eines hormonellen Verhütungsmittels an – jedoch deutlich niedriger dosiert in Form einer Hormonspirale. Durch die Umstellung auf die Hormonspirale im März 2018 kann ich persönlich mein Leben tatsächlich deutlich mehr genießen. Abgesehen davon, dass die Hormoneinnahme für mich weiterhin ein großer Kompromiss ist, für den ich persönlich mich erneut entschieden habe und auch wenn meine Haut phasenweise immer wieder verrückt spielt, habe ich nun keine Schmerzen oder Einschränkungen durch meinen Zyklus mehr, die sich außerhalb des Normbereich bewegen. Aktuell, nach zwei von insgesamt fünf Jahren, bevor die Spirale gewechselt werden muss, bin ich definitiv zufrieden. Danach sehe ich weiter, welche Methode (oder ob überhaupt eine) für mich in Frage kommt.

Verhütung ist persönlich – und jede Frau ist anders

Das, was sich wirklich deutlich herauskristallisiert hat, ist: Es gibt deutlich mehr genutzte Alternativen, als nur die Antibabypille, wie damals in unseren Teenagerjahren und frühen 20ern, die wir – ehrlicherweise relativ jung und unwissend pauschal von unseren Gynäkolog*innen verschrieben bekamen. Ich habe Freundinnen, die sehr gut mit der Kupferspirale zurechtkommen. Andere, die völlig in Ordnung mit der Einnahme der Pille sind, die ebenfalls auf die Hormonspirale setzen oder ganz ohne weitere Hilfsmittel mit Ausnahme von Kondomen oder einem Thermometer bzw. Zykluscomputer verhüten. Jeder Körper ist anders, reagiert individuell und hat andere Bedürfnisse.

Und auch unabhängig von den Bedürfnissen oder Reaktionen unseres Körpers sind und leben wir natürlich alle völlig unterschiedlich, befinden uns in verschiedensten Lebenssituationen, zu denen die Verhütungsmethode passen muss. Ich persönlich befinde mich in einer langjährigen, festen Beziehung, stehe nach meinen Uniabschlüssen 2016 & 2018 mitten im Berufsleben und stecke noch nicht mitten in der Kinderplanung, weswegen für mich ein unkompliziertes, langfristiges und in erster Linie einer Schwangerschaft vorbeugendendes Verhütungsmittel wie eine Spirale am praktischsten ist. (Denn zur Verhütung gehört ggf. auch der Schutz vor Geschlechtskrankheiten, was in einer anderen Lebenssituation als einer festen Partnerschaft, in der ich mich befinde, noch mal ein weiterer Faktor ist, der unbedingt bedacht werden sollte).

Meine persönliche Meinung zu Verhütungsmitteln in den letzten Jahren spiegelt die, die mir mein ‘neuer’ Gynäkologe mit auf den Weg gegeben hat, zu dem ich 2016 beim Wechsel von der Pille auf die Kupferspirale umgestiegen war und der mich auch beim Wechsel von Kupfer- zu Hormonspirale tatkräftig und beratend unterstützt hat: Es gibt nicht das perfekte Verhütungsmittel, das alles abdeckt. Irgendeinen Kompromiss geht jede Frau ein – man muss nur für sich persönlich den finden, mit dem man und der eigene Körper am besten leben kann.

Womit wir wieder beim Anfang dieses Textes sind und auch dem Grund, weshalb ich nach drei Jahren mal wieder dieses so wichtige Thema auch hier auf dem Blog anschneide. Nicht nur, weil man darüber guten Gewissens und leichten Herzens sprechen darf und muss, sondern auch, weil genau dieser Austausch dabei hilft, Antworten für sich selbst zu finden.

Digitaler Workshop: Das #meineverhütung BarCamp

Ich habe mich extrem darüber gefreut, als ich Anfang des Jahres eine Einladung zum #meineverhütung BarCamp in München in meinem Mailpostfach fand. Dieses sollte eigentlich live vor Ort im Juli an zwei Tagen stattfinden; in regem Austausch mit einigen, anderen Bloggern und natürlich Experten wie Gynäkologen vor Ort. Leider müssen wir ob der aktuellen Situation dieses nun digital abhalten, was aber sicherlich zu den gleichen, interessanten und wissenswerten Ergebnissen führen wird. Ich freue mich extrem darauf, die Meinung und die Erlebnisse der anderen Mädels zu erfahren und darüber, gerne auch kontrovers, zu sprechen, wie man für sich die beste Verhütungsmethode findet, an welcher Stelle man sich vielleicht in seiner Vergangenheit unzulänglich beraten gefühlt hat oder gar, welche Faktoren auch die zukünftige Planung beeinflussen.

Das Schöne ist: Ihr könnt Teil unseres Austauschs sein – ich nehme euch nicht nur wie jetzt im Voraus mit in meine Gedankengänge, sondern freue mich auch auf ein paar eurer Erfahrungen (natürlich völlig anonym) in den kommenden Tagen auf Instagram. Denn Verhütung ist zwar nach wie vor etwas super Persönliches, aber wir alle können von den Erfahrungen der anderen profitieren. Hinterher werde ich die Ergebnisse des BarCamps hier im Beitrag updaten – die möchte ich euch keineswegs vorenthalten.

Ich freue mich extrem auf das #meineverhütung BarCamp, den Austausch mit den anderen Teilnehmern und mit euch im Voraus und auf all die Erkenntnisse, die dieser Workshop mit sich bringen wird. Ich spreche – und ich denke, das gibt dieser Beitrag vollumfänglich wieder – extrem gerne und offen über dieses Thema und möchte mich unbedingt dafür aussprechen, dass das jeder von euch tut.

Stellt die Fragen, die euch auf der Seele brennen, informiert euch vielseitig und in alle Richtungen (bitte insbesondere mittels seriöser Quellen, ob wissenschaftliche Printerzeugnisse oder durch eure Gynäkolog*innen, denn ich bin kein Arzt und teile ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen mit euch) und hinterfragt vielleicht auch von Zeit zu Zeit eure Entscheidungen, die ihr vor Jahren einmal getroffen habt, wenn ihr mal ein Gefühl der Unsicherheit spüren solltet. Es gibt nichts Unangenehmes daran, es betrifft jeden von uns und glaubt mir – allen anderen geht es genauso, wenn das Thema Verhütung erst mal angesprochen wird. Wenn ihr jetzt schon Input zu eurer Verhütungsmethode, euren Erfahrungen, Erlebnissen, persönlichen Geschichten oder ‘Tipps’ habt, dann freue mich sehr auf einen Austausch in den Kommentaren – oder spätestens in der Umfrage bzw. nach dem statt gefundenen BarCamp! :)

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4 Kommentare

  • Zungenspitzengefühl

    Sehr schöner Artikel, ich finde es super wichtig darüber zu reden und finde es sehr schade, dass du gleich mal negativ auf deine Offenheit darüber angesprochen wurdest. Ich habe die Pille vor Kurzem abgesetzt und bin definitiv nicht mehr bereit, irgendeine Art von Hormonen zu verwenden. Der Kupferspirale vertraue ich lange nicht mehr, in meinem Bekanntenkreis häufen sich die ungeplanten Schwangerschaften durch Kupfer-Verhütung (oftmals nach nur wenigen Monaten der Benutzung). Du schreibst, dass man immer einen Kompromiss eingehen muss, das ist absolut richtig aber irgendwie möchte ich das nicht hinnehmen.
    Ich finde die Temperaturmethode wirklich spannend und würde sie eigentlich gerne verwenden. Da mein Lebensstil aber doch oft mit unregelmäßigem Schlaf, Stress oder Reisen verbunden ist, wär es mir jetzt (20, Studentin) zu riskant. Ich bin wirklich gespannt, ob sich die nächsten Jahre noch was tut in Richtung wirklich gute Verhütung für Frauen ohne Nebenwirkungen. Bin immer noch der Meinung, dass es schon längst viel bessere Methoden auf dem Markt gäbe, wenn Männer das Risiko einer Schwangerschaft tragen würden ;) bin gespannt auf deine weitere Reise, Austausch ist jedenfalls das allerbeste! Lg und alles Gute, Luisa von http://zungenspitzengefuehl.com/

    • Vivien
      Autorin

      Liebe Luisa, vielen lieben Dank für deinen ausführlichen und sehr spannenden Kommentar – richtig, Austausch darüber ist das wichtigste! :) Darf ich fragen, welche Methode du nun verwendest, wenn Pille bzw. Hormone, Kupfer sowie auch Temperaturmethode für dich gerade nicht in Frage kommen? Alles verständliche Gründe, wie gesagt, ich finde es gibt nicht DAS perfekte Mittel. Und den Kompromiss geht man meiner Meinung nach immer ein, nur eben jeweils unterschiedlicher Natur…

      Liebe Grüße! :)
      Vivien

    • Zungenspitzengefühl

      Leider erstmal die guten alten Kondome, bis sich mein Körper von der Pille erholt hat und ich vielleicht doch wieder den Kopf hab mich mit den Optionen zu beschäftigen… Lg!

    • Vivien
      Autorin

      Danke für deine Offenheit! :) War irgendwie relevant/wichtig zu wissen, was du als Alternative gewählt hast. Ich verstehe deinen Struggle damit zu 100%, das braucht auch Zeit und hängt ja auch mit ggf. sich verändernden Lebensumständen zusammen… Alles Liebe dir! :) xx

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