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2018 ist keine To-Do-Liste // Happy New Year

Happy New Year 2018, meine Lieben. Ich möchte nicht ins selbe Horn tuten wie alle anderen – oder wie man es generell tut, wenn man älter, erwachsener wird – aber: es ist heller Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht.

Wo einst Spontanität war…

Erinnert ihr euch noch an die Zeit in der Grundschule, als sechs ewig lange Wochen Sommerferien vor einem lagen? Sechs Wochen, bestenfalls gefüllt mit Urlauben, Unternehmungen mit Freunden, viel Zeit draußen und mit Sicherheit keinem einzigen Gedanken verschwendet an das kommende Schuljahr. Die Zeit kam mir damals unendlich lang vor. Oder das Warten auf Weihnachten oder den eigenen Geburtstag (was bei mir innerhalb von 30 Tagen liegt, sprich ich musste mich nach dem Weihnachtsfest nie lang gedulden) – jeder Tag wurde zelebriert, gezählt, aus dem Kalender gestrichen und die schönen Ereignisse konnten nie schnell genug kommen.

Das ‚echte‘ Leben

Heute – rast die Zeit nur so dahin. Und ich wünschte mir, sagen zu können, dass ich gewisse Ereignisse schneller herbeisehnen würde. Nicht, dass ich mich nicht auf Geburstage, Urlaube, Weihnachten oder andere, tolle Ereignisse freuen würde – ganz im Gegenteil. Nur liegt meist zwischen dem Zeitpunkt, auf den man sich freut, und dem „heute“ eine ganze Menge Arbeit, eine lange To-Do-Liste, Deadlines und Terminpunkte, die manchmal dann doch lieber nicht ganz so schnell kommen sollen. Man bemüht sich, alles zusammen zu halten, von Woche zu Woche zu arbeiten, um auch nichts zu vergessen und seine Erledigungen nach der Reihe zu schaffen und zack: ist der nächste Urlaub, die erwartete Festlichkeit schon da.

Weihnachten ist ein gutes Beispiel – während ich früher jeden Tag gezählt und es einfach nicht erwarten konnte, bin ich heute dankbar um jede Stunde, in der ich Erledigungen – ob weihnachtlicher, beruflicher oder privater Natur – abhaken kann und etwas Zeit gewinne. Das schlimme ist: es wird nicht besser mit den Jahren. Sondern noch hektischer, mit noch mehr Verantwortungen geprägt.

Genau da liegt treffend auch der Punkt. Wir haben letztens darüber philosophiert, weshalb uns das Jahr 2017 so unfassbar rasant vorgekommen ist – ich persönlich hatte natürlich, wie jeder andere junge Erwachsene, das Gefühl, dass es sich von Jahr zu Jahr steigert, aber 2017 war wirklich wie im Flug vorbei.

Das Jahr als To-Do-Liste?

Es sind die Verantwortungen die man hat – und zwar die, die über den Tellerrand von ein paar Klausuren in der Schule und der nächsten Wochenendplanung, die unbedingt auch Vokabeln lernen oder den Aushilfsjob im Café mit unterbringen müssen, hinausragen. Ein Haufen Erwachsenen-Termine, wie ich es nenne. Und ja – auch die wurden von Jahr zu Jahr mehr, aber 2017 hatte es wirklich in sich. Für mich ist in Erinnerung geblieben, wie wenig vorbereitet ich bzw. wir auf unseren Urlaub in Portugal waren. Während ich früher ganze Wochen mit Stöbern im Internet und in Reiseführern damit verbracht habe, die tollsten Ereignisse, Orte und Spots in Ländern herauszufinden, hatte ich aufgrund des Stresses bis zum Tag des Abflugs nicht eine ruhige Minute dafür gefunden. Der Urlaub war einfach da – würde man es negativ sehen: wie ein weiterer Punkt auf der To-Do-Liste.

Und kaum ist ein schönes Ereignis herum, jagt der nächste Termin, der nächste Listenpunkt den darauffolgenden. Keine Zeit fürs Rekapitulieren, Erinnerungen auskosten oder Resümee ziehen. Es heißt abarbeiten – bis zum nächsten Event. Ist das nicht irgendwie traurig? Mir wird fast schlecht bei dem Gedanken daran, dass 2018 bis zur Mitte des Jahres mehr oder weniger durchgeplant ist – kaum Lücken für spontane Ereignisse. Auch wenn viele, schöne Termine dabei sind – wie wenig spontan kann man das neue Jahr starten?

Was ich besser machen möchte:

Vielleicht teile ich noch ein paar weitere Vorsätze für dieses Jahr mit euch. Ich schreibe mir sonst keine Vorsätze auf, da ich der Meinung bin, Dinge wie „mehr Sport“, „mehr Lesen“ oder „gesünder Essen“ sollte man jederzeit umsetzen können und nicht auf den nächsten Startschuss warten. Heute möchte ich nur eines loswerden. Als Fazit meines Jahrs 2017 möchte ich mir jedoch vornehmen, auf 2018 mit ruhigerem Blick auf das Jahr schauen zu können. Ich möchte 2018 mehr im Moment leben, nicht von einem Punkt auf meiner Agenda (ob in Form von Deadline in der Uni, beruflichem Termin, Verpflichtungen oder schönen Events und Urlauben) zum nächsten hinarbeiten. Die Zeit nicht so rasen zu lassen.

2017 war ein gutes Jahr. Ein erfolgreiches, glückliches – voller positiver Ereignisse und Veränderungen. Und doch freue ich mich auf neue Abenteuer, die Einhaltung meines Vorsatzes und 365 unbeschriebene Seiten – die genau das verdienen.

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