Ihr wisst, wie sehr ich es liebe, um die Welt und durch Europa zu reisen, fremde Länder zu entdecken und neue Lieblingsorte zu finden. Doch bietet nicht nur unser Kontinent Europa generell eine wahnsinnig schöne, vielseitige Auswahl an Reisezielen; gerade Deutschland hat einen entscheidenden Vorteil. Mit ganzen neun Nachbarländern müssen wir nicht einmal weit reisen, um verschiedenste Landesgrenzen zu überqueren und ein paar Tage ‘außer Landes’ zu entspannen.
Ich als Düsseldorferin genieße natürlich insbesondere die Nähe zu den Niederlanden. Von uns aus ist unser Nachbarland gerade mal ca. 30-45 Minuten mit dem Auto entfernt und ich war schon sehr, sehr häufig dort. Ob als Tagesausflug, zum Shoppen oder natürlich für Kurzurlaube in verschiedenen Städten oder am Meer – und nach wie vor gibt es natürlich Orte, die ich selbst noch nicht kenne. Vor gut zwei Jahren habe ich die schöne Stadt Enschede besucht und euch mitgenommen auf ein ganzes Wochenende.
Anfang Mai dieses Jahres waren mein Freund und ich für drei Tage im Gelderland unterwegs, genauer in den Städten Nimwegen (Nijmegen) und Arnheim (Arnhem) sowie der wunderschönen Natur im Umland zwischen den beiden Städten. Wenn ihr Lust auf einen Wochenendtrip in die Niederlande habt, dann sind Nimwegen und Arnheim vielleicht genau das richtige für euch – was wir unternommen haben, wo wir gewohnt und gegessen haben, lest ihr in meinem heutigen Reisebericht.
Ein Kurztrip nach Nimwegen & Arnheim
First things first: Ein paar Infos über die Region & die Städte… Die Region um Nimwegen und Arnheim wird auch ‘Das andere Holland’ genannt. Nimwegen liegt von Düsseldorf aus knapp 125 km und somit etwa anderthalb Stunden Fahrtzeit entfernt; nach Arnheim fährt man noch einmal etwa 25 km weiter nördlich. Trotzdem liegen die beiden Städte unmittelbar an der deutsch-niederländischen Grenze, die nordrhein-westfälische Stadt Kleve ist nur wenige Fahrminuten von Nimwegen entfernt. Nimwegen hat über 175.000 Einwohner*innen, trotzdem ist Arnheim ist mit seinen etwa 160.000 Einwohner*innen die Hauptstadt der Region ‘Gelderland’. Falls ihr noch nie in den Niederlanden gewesen seid – mit Englisch kommt ihr natürlich überall super zurecht, jedoch sprechen sogar viele Niederländer*innen super Deutsch.
Montag, 01. Mai – Spaziergänge in der Natur & die Stadt Nimwegen
Wir sind am Montag, den 01. Mai morgens in Richtung Nimwegen aufgebrochen. In den Niederlanden ist der 01. Mai kein Feiertag, daher hatten auch alle Geschäfte, Restaurants und Co. ganz normal geöffnet (wobei ihr in den Niederlanden auch Sonntags sehr häufig einkaufen gehen könnt!). Die Fahrt dauerte etwa anderthalb Stunden; zunächst über die Autobahn und schließlich über Land, wo ihr schon durch das Autofenster endlose Felder, Wiesen und Weiden bewundern könnt – gibt einem direkt ein richtiges Erholungsgefühl.
Spaziergänge im Naturgebiet Ooijpolder
Unser erster Stopp war das Hotel ‘Oortjeshekken’, in welchem wir abends übernachten würden und auch unser Abendessen hatten – mehr zum Hotel weiter unten. Das Hotel liegt mitten im ‘Rijk van Nijmegen’ – dem Reich von Nimwegen – am wunderschönen Naturgebiet ‘Ooijpolder’. Wir haben am Hotel geparkt und sind nach der Fahrt erst einmal im Naturgebiet spazieren gegangen.
Im Naturgebiet ‘Ooijpolder’ gibt einige, kleinere Seen und Gewässer und schöne Spazierwege. Die Strecken sind flach und einfach zu gehen und ihr könnt auch eure Hunde mitnehmen, allerdings laufen im Naturgebiet beispielsweise Kühe frei herum, daher würde ich anleinen empfehlen, da man natürlich einen respektvollen Abstand zu den Tieren wahren sollte. Solltet ihr keine Lust auf einen Spaziergang haben, könnt ihr auch eine Fahrradtour auf den Deichen machen.
Ihr könnt theoretisch bis zum Fluss ‘Waal’, an dem auch die Stadt Nimwegen gelegen ist, laufen und direkt nach Nimwegen reinspazieren. Von unserem Hotel aus sind es knapp 6km Strecke zu Fuß bis nach Nimwegen rein, also 12km für den Hin- und Rückweg. Da wir in Ruhe die Stadt erkunden wollten und es relativ kalt war, haben wir uns nur für einen längeren Spaziergang vom Hotel aus und zurück entschieden und sind später mit dem Auto nach Nimwegen reingefahren.
Die Stadt Nimwegen – Shopping & Food
Solltet ihr zu Fuß nach Nimwegen reinlaufen, endet euer Spaziergang an der ‘Waalkade’, der Flusspromenade von Nimwegen und einer ‘besonderen’ Brücke, der ‘Ooypoort’. Sie sieht hier vielleicht wenig spektakulär aus, jedoch besteht die Brücke praktisch nur aus einem Bogen ohne Pfeiler und man merkt jeden Schritt einer anderen Person, die vielleicht von der anderen Seite überquert – ein ganz verrücktes Gefühl.
Hungrig von der Fahrt und dem Spaziergang, ging es für uns als ersten Stopp in der Stadt Nimwegen an in ein schwimmendes Restaurant an der Flusspromenade der ‘Waal’. Wir waren auf der ‘Opoe Sientje’, einem kleinen Museumsschiff, das zu einem Bed & Breakfast umfunktioniert wurde. Wir entschieden uns für eine Art Toasties mit Käse (uns ist aufgefallen: die Niederländer in der Region lieben Toasties – die gab es gefühlt an jeder Ecke!) und Gemüse sowie Kaffee, natürlich. Der Besuch dort ist auf jeden Fall ein Erlebnis, denn kein Tisch sieht wie der nächste aus, der Vorplatz ist voll mit Skulpturen aus Metall – und schaut unbedingt mal unter Deck, wenn ihr einen Blick auf die Kajüten und den Gemeinschaftsbereich des Hotels erhaschen wollt.
Frisch gestärkt ging es weiter in die Innenstadt Nimwegens. Wie immer haben wir uns einfach durch die Stadt treiben lassen. Das Stadtzentrum von Nimwegen umfasst ein Gebiet mit einer Strecke von ca. 5km zu Fuß und man kommt fast automatisch an allen Ecken vorbei, die man nicht verpassen will. Nimwegen ist die älteste Stadt (!) in den Niederlanden; das Stadtbild ist wirklich ein schöner, fotogener Mix aus modern und traditionell-geschichtlich.
Schöne, historische Architektur wechselt sich ab mit modernen Cafés und Shops. Hier kommt ihr auf jeden Fall auf eure Kosten, wenn ihr Lust habt, euch durch ein paar Boutiquen und Geschenkshops (die ich liebe – ich könnte stundenlang in solchen Läden stöbern, wo es alles und nichts gibt!) treiben zu lassen und in dem ein oder anderen Restaurant auf einen Kaffee in der Sonne oder ein Bier mit Bitterballen einzukehren. Dabei solltet ihr nicht die ‘Lange Hezelstraat’ umgehen, welche die älteste Einkaufsstraße der Niederlande ist und auf der viele der schönen, besonderen und alternativen Lädchen zu finden sind.
Neben genannten Freizeitmöglichkeiten innerhalb von Nimwegen macht, wie schon eingangs angesprochen, die Natur in und um Nimwegen wahnsinnig viel vom Erholungswert der Stadt aus. Ob das Naturgebiet ‘Ooijpolder’, ein Spaziergang am Fluss ‘Waal’ oder auch die Parks und Grünflächen innerhalb der Stadt – für mich sind solche ‘grünen Lungen’ in einer Stadt total wichtig und mich macht es immer happy zu sehen, wenn Bewohner gleichermaßen wie Touristen sich die Zeit nehmen, um auf ihrer Decke im Park zu liegen und das Wetter und die Ruhe innerhalb dieser Oase zu genießen.
Den ‘Kronenburgerpark’ hier, in dem diese Fotos entstanden sind, haben wir bei unserem Spaziergang durch das Stadtzentrum von alleine entdeckt; wenn ihr euch jedoch die Karte von Nimwegen einmal anschaut, werden euch so einige Parks und Grünflächen zum Verweilen auffallen.
Unter dieser Website über ‘das andere Holland’, wozu ja auch Nimwegen gehört, findet ihr noch mehr Inspiration und Ideen, solltet ihr mehr als einen Tag in Nimwegen verbringen und zum Beispiel Museen, Veranstaltungen, Konzerte oder andere Freizeitmöglichkeiten besuchen und wahrnehmen wollen.
Zum Abschluss unseres Nachmittags in Nimwegen saßen wir noch gemütlich ein Stündchen in einem Restaurant mitten auf dem ‘Großen Markt’ und haben Bitterballen als Nachmittagssnack gegessen – großer Tipp, wir hatten die vegetarische Version, die es mittlerweile gibt – und ein lokales Bier getrunken.
Schlafen in der Natur – Das Hotel Oortjeshekken
Gegen 18 Uhr sind wir dann in das ‘Hotel Oortjeshekken’ zurückgekehrt und haben unser süßes Zimmer mit Blick ins Grüne bezogen. Das inhabergeführte Hotel ist ein altes Landhaus aus dem Jahr 1600, welches zu einem charmanten, individuellen Hotel umfunktioniert wurde. Im Ober- und Unterhaus befinden sich insgesamt 13 Zimmer, die alle unterschiedlich geschnitten und ausgebaut sind; das Interieur ist sehr traditionell und funktional.
Wir hatten einen schönen Blick in den eigenen, großen Garten, der für die Hotelgäste reserviert ist und zum Entspannen einlädt. Auf dem Vorplatz des Hotels befindet sich eine riesige Sonnenterrasse für Restaurantgäste, die nur auf Kaffee oder einen Lunch zur Stärkung vom Spaziergang durch das Naturgebiet vorbei kommen.
Im Restaurant könnt ihr euch, von dem bekannten Frühstück angefangen über Lunch, Kaffee und Kuchen bis hin zum Abendessen, rund um die Uhr verwöhnen lassen. Wir hatten am Abend ein Abendessen à la Carte, bestehend aus Vorspeise, Hauptgang und einem geteilten Nachtisch, da die Portionen auf jeden Fall ausreichend groß waren.
Die Karte wechselt saisonal, daher gibt es natürlich nicht die gleichen Gerichte, wenn ihr das ‘Hotel Oortjeshekken’ besucht. Jedoch kann ich euch verraten, dass von den Sommerrollen und der Spargelcremesuppe zur Vorspeise über die Cannelloni und den Lachs auf Spargel über das Mousse aus weißer Schokolade und Früchten alles hervorragend geschmeckt hat und wir auch nur zum Essen für einen Abstecher dorthin fahren würden, wenn wir noch mal in Nimwegen sind.
Dienstag 02. Mai – In der Natur, das Kasteel Doornenburg & Glamping
Nach einer ruhigen und entspannten Nacht ging es morgens direkt kulinarisch weiter. Das ‘Oortjeshekken-Frühstück‘ ist in der Region bekannt und vegetarisch sowie mit Fleisch-Aufschnitt möglich – super lecker und ein guter Start in den Tag. Am 02. Mai stand ein Ausflug in die Natur und ein früher Besuch und viel freie Zeit auf einem besonderen Übernachtungsort an… aber seht selbst!
Kanuverleih & Fahrradverleih Lingevaart
Nach dem Check-out fuhren wir mit dem Auto etwa 30 Minuten in Richtung Arnheim, jedoch nicht in die Stadt direkt, sondern ins Naturgebiet drum herum. Hier findet ihr das Flüsschen Linge, umgeben von sehr viel schöner Natur sowie interessanten, geschichtlichen Schauplätzen des 2. Weltkriegs. Unser konkretes Ziel? Der Kanuverleih ‘Lingevaart’.
Leider waren wir gesundheitlich angeschlagen und auch wenn das Wetter super schön und sonnig aussieht (tatsächlich war Regen vorhergesagt, wir hatten also letztendlich wirklich viel Glück), war es für Anfang Mai ungewöhnlich kalt und nur rund 10-12 Grad, trotz der Sonne. Das war uns dann doch zu ungemütlich und durch unsere noch bestehende Erkältung nicht ideal für einen Ausflug aufs Wasser, jedoch möchte ich euch den Kanuverleih trotzdem wärmstens empfehlen.
Wir haben uns sehr lange mit dem Besitzer unterhalten, ein Sohn, der den familiengeführten Kanuverleih mit seiner Mutter betreibt und wirklich viel Herzblut hineinsteckt. Ihr findet zahlreiche Kanus, SUP’s und andere Bötchen zum ausleihen vor Ort, die alle sehr gepflegt und ordentlich aussehen. Es gibt Touren verschiedener Länge, somit eignet sich ein Ausflug super gut für eine kleine Nachmittagsaktivität. Zudem habt ihr die Möglichkeit, bei ‘Lingevaart’ auch Fahrräder für eine Tour durch die Natur am Fluss entlang zu leihen.
Mittlerweile gehört noch ein amerikanisch anmutendes Café zu dem Ausflugsort und es schallt in angenehmer Hintergrundlautstärke Countrymusik über den Platz, was einem wirklich USA-Vibes gibt. Im Café werdet ihr mit Lunch und Getränken versorgt, wenn ihr hungrig und durstig von eurem Ausflug auf der Linge wiederkommt. Ich verlinke euch hier den Ort und die Website; wenn ihr in den Sommermonaten in die Region reist und Lust auf eine Kanutour habt, schaut dort gerne vorbei – vergesst aber nicht, etwas zu reservieren, denn ‘Lingevaart’ ist sehr gefragt!
Kasteel Doornenburg an der Linge
Das Wetter war vielleicht nicht optimal für eine gemütliche Kanufahrt in der Sonne, aber perfekt geeignet für einen Spaziergang in der näheren Umgebung. Wir sind vom Kanuverleih aus in Richtung des ‘Kasteel Doornenburg’ gelaufen – eine Burg mit interessanter Geschichte.
Die Anfänge der Burg gibt es bereits seit 900 n. Chr., seit ca. 1295 ist sie als die heutige Burg bekannt. Das Gebiet, in dem wir spazieren gegangen sind, war genau auf der umkämpften Grenze im 2. Weltkrieg und durch einen Bombenangriff wurde das ‘Kasteel Doornenburg’ fast vollständig zerstört. Zwischen 1945 und 1947 wurde sie dann komplett wieder aufgebaut und restauriert und dient seitdem als Filmkulisse, zwischenzeitlich als Bauernhof sowie heutzutage als Museum und Veranstaltungsort – ihr könnt dort zum Beispiel heiraten!
Um die Burg herum befinden sich Weiden mit Landtieren, Natur soweit das Auge reicht sowie ein Kräutergarten, bei dem wir uns ein Spiel daraus gemacht haben, die Pflanzen zu erkennen und zu schauen, wer mehr Gewächse richtig erraten hat. Vielleicht finde nur ich das interessant, aber ich habe auch immer die niederländischen Namen von den Pflanzen mit den lateinischen und englischen auf den Tafeln verglichen und versucht, die sprachlichen Zusammenhänge zu ergründen – nerdy, aber ich finde die Entstehung von Sprache sehr faszinierend.
Wenn ihr noch etwas Zeit und Lust auf Kultur habt, dann könnt ihr in der Nähe noch das ‘Fort Pannerden’ besuchen. Das ‘Fort Pannerden’ gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und befindet sich mit seinen fünf Stockwerken komplett unter der Erde! Es gibt zahlreiche Aktivitäten vor Ort, wie einen Escape Room oder einen Erlebnispfad, die sich mit den Elementen Erde, Feuer, Wasser und Luft beschäftigen und es finden Ausstellungen dort statt.
Vom Parkplatz in der Nähe könnt ihr entweder am Deich entlang laufen, oder euch von dem kostenlosen Shuttle hinfahren lassen. Wir hatten nur unseren Lunch von ‘Luchtig’ (der sehr lecker und gesund war) am Rhein, wollen aber das nächste Mal in der Region einen Abstecher ins Fort machen.
Übernachtung auf dem Glamping-Platz ‘Buitenplaats Beekhuizen’
Weitere 30 Minuten Fahrt entfernt liegt der Glamping-Platz ‘Buitenplaats Beekhuizen’. Wisst ihr was? Ich bin vielleicht keine absolute Camping-Maus, die bei Wind und Wetter in einem nassen Zelt ohne Sanitärmöglichkeiten übernachtet, aber ich brauche keineswegs Luxus und solche Glamping-Plätze mit durchdachten und liebevoll-detaillierten Räumlichkeiten und Optionen liebe ich! Ich habe mich so gefreut, dass unsere Übernachtung hier stattfinden würde, gemütlicher geht es gar nicht?
Der ‘Buitenplaats Beekhuizen’ befindet sich etwa 15 Minuten von Arnheim entfernt in Velp, mitten im Wald. Hier wurde vor wenigen Jahren ein lang erträumtes Projekt realisiert und ich muss sagen, dass das wirklich mehr als gelungen ist. Mir hat der Glamping-Platz mit seiner ganzen Aufmachung, den Pods und Hütten, dem Restaurant ‘Woodz’ am Eingang des Platzes und die Rezeption mit integriertem Shop, in dem ihr Mashmallows, Grillgut, Getränke und andere Dinge kaufen könnt, wieder einmal absolute Amerika-Vibes gegeben.
Es gibt verschiedene Unterkunftskategorien – von kleinen, gemütlichen Pods für 2-4 Personen über verschieden große Lodge-Zelte bis hin zur wirklich luxuriösen ‘Forest Cabin’ mit eigenem Hot Tub findet ihr ganz sicher eine Übernachtungsmöglichkeit nach eurem Geschmack. Wir haben in einem der ‘Luxus Pods’ gewohnt – ich gebe zu, bei so etwas bin ich schnell zu begeistern, aber ich habe mich direkt so wohlgefühlt in diesem kleinen, gemütlichen und super smart eingerichteten Tinyhouse.
Ich musste direkt alles erkunden und in jeden schlau platzierten Schrank schauen und hätte mir auch gut vorstellen können, einige Tage in dieser kleinen Cabin zu schlafen. Ihr habt – neben einer bequemen Bettnische, Sofa und Sitzecke, ein richtiges, wenn natürlich auch kleines Bad mit Toilette, Waschbecken und Dusche sowie eine kleine Küchennische mit Kühlschrank, Kochplatte, Kaffeemaschine, Wasserkocher und dem notwendigen Geschirr. Ihr findet auch ein Kit aus Spülmittel, Toilettenpapier, Geschirrtüchern und Co. in eurer Unterkunft, sodass ihr so gut wie nichts mitnehmen braucht. Zudem bekommt ihr an der Rezeption bei Ankunft einen Kompass und eine Nachtlampe, da es nachts natürlich dunkel werden kann und zum Schutz der Tiere nichts dauerhaft beleuchtet ist. Zum Frühstück könnt ihr euch übrigens entweder ganze Frühstückskits oder auch nur Brötchen zur Rezeption vorbestellen und morgens abholen!
Der Platz bietet natürlich, insbesondere mit Kindern, zahlreiche Outdooraktivitäten und wir haben schon gesagt, dass wir uns super gut vorstellen können, in einigen Jahren selbst mit der eigenen Familie anzureisen. Kinder brauchen oftmals ja gar nicht viel und spielen stundenlang mit Stöcken dort im Wald und auf dem Spielplatz, rennen herum und können sich richtig austoben, während die Eltern sogar zeitweise in Ruhe vor ihrer Hütte lesen können – ein Traum. Für die Allgemeinheit gibt es einen buchbaren Hot Tub, den wir allerdings dieses Mal nicht ausprobiert haben.
Ein Highlight ist natürlich das Restaurant ‘Woodz’, in dem ihr Lunch, Kaffee und Kuchen und natürlich Abendessen bekommt, aber auch gute Drinks – unter anderem auch einen eigenen Limoncello sowie zwei Glamping-Biersorten. Auch das Restaurant ist der perfekte Mix aus praktisch und entspannt sowie dem richtigen Glamping-Platz-Vibe mit liebevollen Details.
Wir hatten eine leckere Vorspeise aus Brötchen mit verschiedenen Dips und Cremes sowie Veggieburger mit Gorgonzola, Pommes und die besagten Glamping-Biere. Alles war super lecker und das Ambiente natürlich sehr passend zur Location. Ihr könnt aber natürlich auch wunderbar selbst in eurer Unterkunft kochen und essen; ich finde es nur schön, dass es vor Ort diese Möglichkeit gibt, denn gerade im Urlaub möchte man vielleicht ja auch mal nicht kochen und sich lieber verwöhnen lassen.
Abends verströmt der Platz natürlich noch mal einen ganz eigenen, gemütlichen Vibe. Allerdings herrscht irgendwann Nachtruhe, um die Tiere nicht zu stören (was ich natürlich gut finde). Wenn euch dies zu früh ist, könnt ihr mit dem Glamping-Platz-WLAN jedoch gemütlich in eurer Cabin einen Film streamen oder der Natur lauschen. Mehr Infos zu allem, was ihr vor Ort unternehmen könnt und weiteren, offenen Fragen findet ihr natürlich auf der Website!
Mittwoch 03. Mai – Die Stadt Arnheim & die Eusebiuskirche
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück in unserem Luxuspod und dem Check-Out ging es mit dem Auto etwa 20 Minuten ins Stadtzentrum von Arnheim. Die Hauptstadt des Gelderlandes ist insbesondere für den Mix aus modernen Geschäften und Restaurants und für die Region wichtiger Geschichte bekannt. Kopfsteinpflasterstraßen, hübsche, bunte Hausfassaden die einem Amsterdam-Vibes geben und Gebäude aus dem 14. Jahrhundert reihen sich aneinander und laden zum flanieren ein.
Die spätgotische Eusebiuskirche – ein interaktives, geschichtliches Erlebnis
Ob ihr nun ausgemachte Kirchenfans seid oder nicht – die Eusebiuskirche (‘Eusebiuskerk’) solltet ihr euch nicht entgehen lassen, wenn ihr in Arnheim seid. Ich bin bzw. wir sind geschichtlich interessiert, solange es interessant aufbereitet und bestenfalls interaktiv ist. Wovon ich kein Fan bin – aber das ist natürlich absolut individuell – sind ewig lange Vorträge mit tausend Fakten, die ich mir so auf die Schnelle nicht werde merken können. Bei der Eusebiuskirche ist dies nicht der Fall, es wurde im Gegenteil dafür gesorgt, die geschichtlichen Hintergründe so nahbar wie möglich aufzubereiten und der Besuch ist ein kleines Abenteuer!
Die Eusebiuskirche selbst hat eine sehr interessante Geschichte, die innerhalb des Kirchenschiffs dargestellt und durch Audioguide-Inhalte aufbereitet ist. Die Sequenzen sind kurzweilig und man nimmt aus jeder Anekdote ein paar Informationen mit. Unter anderem findet ihr das Prunkgrab des Herzogs von Geldern, Karl von Egmond, im Inneren der Kirche.
Super spannend ist auch der Gang in die Katakomben unter der Kirche, wo sich ein Grabgewölbe befindet. Seht ihr den winzigen Würfel? Dieser wurde einst einer verstorbenen Person mit ins Grab gelegt, die gerne Glücksspiele gespielt hat. Auch wissenswert: Die Eusebiuskirche wurde im 2. Weltkrieg in der Schlacht von Arnheim fast vollständig zerstört. Sie stand mitten in der Schusslinie und musste später wieder aufgebaut werden – heute dient sie unter anderem als Gedenkstätte.
Ein Highlight, das ihr euch nicht entgehen lassen dürft, ist der Kirchturm der Eusebiuskirche! Selbst wenn ihr nur kurz in Arnheim sein solltet – der Blick ist fantastisch und die Glasbalkone ein absolutes Highlight und schönes Fotomotiv. Mit einem gläsernen Fahrstuhl fahrt ihr 73 Stockwerke hoch bis in die obersten Etagen und vorbei am größten Glockenspiel Europas. Hier ist Achtung geboten, alle 12-15 Minuten spielen die Glocken ihr Lied, was direkt daneben natürlich ziemlich laut sein kann!
Die gläsernen Balkone sind, wie schon geschrieben, natürlich ein einmaliges Highlight. Im ersten Moment wird einem schon mulmig, jedoch halten die beiden Balkone an die 12 Personen im Gesamtgewicht, daher habe ich mir wenig Sorgen gemacht… und wie schön ist der Ausblick auf Arnheim?
Ebenfalls ausprobieren solltet ihr die interaktiven Bildschirme, an denen ihr einiges zur Konstruktion von Kirchtürmen lernen könnt. Eine gute Statik hat super viel mit Faktoren wie der Anzahl von Fenstern, der Breite des Turms oder auch dem Schwerpunkt zu tun – manches hätte ich selbst so nicht gedacht. Euer Wissen könnt ihr dann in einem Minispiel testen, indem ihr wie bei einem Jengaturm gegen eine zweite Person immer ein Teil des Turms entfernt und dann Naturkatastrophen wie Sturm oder Gewitter auf den digitalen Turm loslasst und schaut, ob er einstürzt. Wirklich spannend und interaktiv!
Die Stadt Arnheim – Shopping & Food
Auch in Arnheim kommt ihr auf eure Kosten, wenn ihr einen guten Mix aus Shopping, Natur und Foodspots sucht. Von unserem Eindruck her findet ihr in Nimwegen eher alternative Läden und Boutiquen, während ihr in Arnheim viele klassische, internationale und niederländische Geschäfte neben verwinkelten Geschenkshops und individuellen Boutiquen findet, in denen ihr euch austoben könnt.
Auch die Straßen in Arnheim laden mit ihren bunten Fassaden und den schönen Gebäuden zum herumschlendern und treiben lassen ein. Wer neben Shopping und Food noch ein bisschen mehr Programm braucht, kommt zum Beispiel in verschiedenen Museen oder im Stadtpark auf seine/ihre Kosten. Übrigens: Sowohl in Arnheim, als auch in Nimwegen ist jeder Sonntag verkaufsoffen, sogar an einigen Feiertagen. Solltet ihr also nur für einen Tagstrip in eine der Städte fahren, steht auch hier eurem Shopping nichts im Wege.
Zum Abschluss unsers dreitägigen Trips in die Region Nimwegen & Arnheim haben wir noch im JANS’, einem stylischen, bekannten Restaurant mitten in Arnheim Mittag gegessen. Von Pariser Grand Cafés und Brasserien inspiriert, ist das Restaurant mit seinem stylischen Interieur auf jeden Fall ein Ort in der Stadt, an dem ich mich auch mit meinen Freundinnen auf einen Samstagnachmittag oder zum Brunchen Sonntagsfrüh sehen würde!
I mean, wie hübsch sieht es im JANS’ aus? Ob zum Brunch oder Lunch, zu Kaffee und Kuchen, Abendessen oder auch nur auf einen Drink, lässt es sich in dem Restaurant sehr gut aushalten. Die Karte bietet ausreichend Auswahl an vegetarischen und fleischhaltigen Speisen an. Sonntags gibt es sogar High Tea im JANS’, zudem gibt es ein regelmäßig wechselndes Angebot, wie aktuell einen Hähnchenburger mit passender Beilage, frischen Pommes und einem Getränk nach Wahl (Bier, Wein oder Softdrink) für 16€.
Uns hat der Trip nach Arnheim und Nimwegen wirklich sehr, sehr gut gefallen. Zwei wirklich schöne, sehenswerte und übersichtlich große Städte, die man perfekt an einem langen Wochenende bzw. in drei Tagen erkunden kann. Man hat weder das Gefühl, sich hetzen zu müssen, um alles sehen zu können, noch kommt Langeweile auf, weil es wirklich unzählige Möglichkeiten für Kultur, Shopping und Kulinarik gibt – von der wunderschönen Natur im Umland ganz zu schweigen. Solltet ihr einen Ausflug in die Niederlande geplant haben, dann schaut unbedingt im ‘anderen Holland’ vorbei und plant doch einen Urlaub ins Gelderland! ☺️
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