Lifestyle | Personal

Personal: Mein Studium – First Impressions

Ihr Lieben, ich habe schon einige Fragen und Kommentare bezüglich meines Studiums bekommen, und dachte mir, dass dieses Thema vielleicht einen kleinen Beitrag fernab von Outfits und dem üblichen Geplauder wert wäre. Ich kann verstehen, wenn das nicht in jedermanns Interesse steht, schließlich gibt es sicher einige von euch, die noch mitten in der Schulzeit stehen – genießt sie, ich merke schon jetzt wie wenig vom Tag bzw. meiner Woche für mich übrig bleibt! – und noch nicht viele Gedanken an ein Studium verlieren, oder auch welche, die bereits ein Studium abgeschlossen haben und ebenfalls nicht mehr über dieses Thema nachdenken. Allerdings lese ich solche Beiträge derzeit selbst gerne, eben weil ich in dieser Situation bin und gerne erfahre, wie es anderen so mit ihrem neuen Lebensabschnitt geht, und wo vielleicht Parallelen und Unterschiede liegen.

Viele Worte habe ich in meinen bisherigen Antworten nicht verloren, denn wie heißt es so schön: über ungelegte Eier spricht man nicht. Da meine Einführungstage jedoch bereits in vollem Gange sind und ich mir einen ersten Eindruck gebildet habe, ist es vielleicht an der Zeit, diesen mit euch zu teilen.

Erst einmal wäre es natürlich interessant zu wissen, was und wo ich überhaupt studiere, und eventuell auch wie ich zu der Entscheidung gekommen bin und wie das Bewerbungsverfahren lief.

Ich interessierte mich von Klein auf für die Kreativbranche und wollte seit ich sechs Jahre alt war, dank eines Architektenonkels und später der Möglichkeit, Sims zu spielen, Innenarchitektin werden. Diese Pläne habe ich irgendwann aus unterschiedlichen Gründen verworfen und bin dazu übergangen, mich selbst nach meinen Talenten und Hobbys zu fragen. Ich arbeite gerne am Computer, z.B. mit verschiedensten Grafik- und Bearbeitungsprogrammen, bin generell gerne kreativ, ein visueller Mensch und achte auf Details, und auch meine Organisiertheit würde ich als eine meiner Stärken anrechnen. Das sind alles nur Facetten, die ich gerne in meinem Beruf verbinden würde.

Wie so viele dachte ich grob in die Richtung ‚irgendetwas mit Medien‘ – ein typischer Satz, der häufig belächelt wird, weil es nicht selten mit einer kleinen Position in einer x-beliebigen Grafikabteilung ohne Aufstiegschancen endet. Das mag für manche in Ordnung und genug sein, und ich möchte auf keinen Fall jemandem zu Nahe treten, aber ich wollte mehr.

Ich erkundigte mich nach zig verschiedenen Studiengängen, der eine war mir dann doch zu designlastig, der nächste zu sehr in die Businessschiene gehend, ohne kreative Eigenleistung.

Bis ich schließlich auf den meinen Studiengang traf, der genau dem entsprach, was ich wollte: eine Ausgeglichenheit zwischen Management und Design/Kreativität, der vielseitig ist, mit viel Praxisnähe, Kooperationen mit echten Firmen, und nicht lediglich einigen, fiktiven Projekten, schnellem Studienabschluss mit 1-2%iger Durchfallrate, kleine Kurse mit Dozenten, bei denen man nicht nur eine Nummer unter vielen ist, ein Studiengang bei dem individuell auf dich eingegangen wird.

Natürlich war mir bewusst dass – auch wenn jedes Studium natürlich Anstrengung und Muße verlangt – ich keinesfalls einen Weg gehen würde, der die Studienzeit zur einfachsten und entspanntesten meines Lebens machen würde. Ganz im Gegenteil werde ich täglich über acht, neun Stunden in meiner Uni verbringen, an meinen raren, freien Freitagen in der Werbeagentur arbeiten und am Wochenende und abends für die anstehenden Klausuren lernen, die bei mir alle zwei Wochen geschrieben werden, da mein System ein anderes ist. Auch auf ausgedehnte Semesterferien muss ich verzichten, aber ich habe beschlossen diesen Weg zu gehen, bin sehr dankbar über diese Chance und hoffe, dass ich damit erreichen werde, was ich mir ungefähr vorstelle.

Jetzt aber mal Butter bei die Fische: Ich studiere an der EMBA (Europäische Medien- und Business Akademie) im Düsseldorfer Medienhafen und mein Studiengang lautet ‚Angewandte Medien‘, spezialisiert habe ich mich auf den Schwerpunkt PR- und Kommunikationsmanagement. Vier Semester werde ich in Düsseldorf bleiben, das fünfte wird ein Auslandssemester oder -praktikum sein und nach dem sechsten habe ich dann meinen vollstaatlichen Bachelorabschluss plus Akademiediplom.

Mein Bewerbungsverfahren war folgendes; es galt eine ganz normale Bewerbung mit dem üblichen Papierkram sowie einem Motivationsschreiben einzureichen, auf das dann hoffentlich eine Zusage zum persönlichen Gespräch und Eignungstest folgte. Knapp eine Woche später befand ich mich dann schon bei eben diesem, der aus Aufgaben wie Deutsch, Englisch, Mathematik, Logik, Kreativität und Konzeption, Allgemeinwissen und Co bestand. Hinterher musste ich mich noch einem persönlichen Gespräch stellen, bei dem typische Fragen zu dir selbst, deiner Intention auf dieser Uni zu studieren und anderen Hintergründen gefragt wurde. Wenn man Glück hatte, ergatterte man infolgedessen einen der wenigen Studienplätze in seinem Wunschstudiengang.

Meine Einführungstage haben am Dienstag mit mehreren Teambuildingseminaren durch eine Mediatorin begonnen, die sich auch auf den Mittwoch ausgedehnt haben. Dort haben wir in kurzer Zeit unseren Kurs, mit dem wir die nächsten zwei bis drei Jahre lernen und arbeiten werden, und der sich bei mir auf 18 Teilnehmer beläuft, kennen gelernt und eine bisher angenehme Arbeitsgemeinschaft gebildet. Am Dienstagabend wurde von der Uni für alle Erstsemesterstudenten (bei mir ungefähr 80-90 an der Zahl) eine Rheinschifffahrt organisiert, auf der einige Ansprachen gehalten und gemeinsam mit Eltern oder Freunden etwas gegessen wurde. Es waren bisher zwei wirklich schöne Tage mit netten Leuten, die mir noch mehr Lust auf mein Studium gemacht haben. Das Tüpfelchen auf dem i meiner bisherigen Eindrücke ist zudem der Ausblick, den wir aus unserem Raum haben: der direkte Blick auf den Rheinturm und die Geri-Bauten. Ich kann mir wirklich eine hässlichere Arbeitsatmosphäre vorstellen, haha.

Meine Einführungstage werden sich nächste Woche an drei Tagen fortsetzen, danach beginnt ab dem 14. Oktober mein Semester mit dem ersten Modul, zwei Wochen darauf schreibe ich bereits die Klausur darüber, es geht also direkt richtig los. Aber ich bin gespannt und freue mich wirklich, einen großen Schritt in die richtige Richtung zu machen.

Wie ihr merkt, kann ich über den Studieninhalt selbst bisher noch nicht allzu viel aussagen, mehr als das Curriculum kenne ich auch noch nicht, aber gerne schreibe ich in einigen Monaten noch einen weiteren Beitrag, falls Interesse besteht. Die Bilder habe ich am Dienstag mit meinem iPhone aufgenommen, manche von euch dürften sie auch bereits auf Instagram (@rosavivi) gesehen haben. Wie ihr merkt, bekomme ich von der Düsseldorfer ‚Skyline‘ wirklich nicht genug und halte sie auf jedem möglichen Foto fest. Das Gebäude mit den bunten Scheiben und dem roten, überstehenden Dach ist übrigens meine Uni!

Ich hoffe, dass diejenigen, die dies interessiert hat, sich durch meinen laaangen Beitrag gekämpft haben, und dass ein paar interessante Informationen für euch enthalten waren, oder sogar eure Vorfreude auf euren ersten Unitag vergrößert haben.

Ähnliche Beiträge