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Reisefotografie – 6 Tipps fürs Fotografieren auf Reisen

Nicht weiter verwunderlich, wenn man seit 15 Jahren einen so called Reiseblog führt, aber: Reisen war und ist mir immer schon extrem wichtig. Am allerliebsten gebe ich mein Geld fürs Reisen aus und priorisiere diese Leidenschaft über den meisten, anderen. Und ja, ich bin immer viel um die Welt gereist, doch dieses Jahr treiben wir es im wahrsten Sinne auf die Spitze und verbringen mehr Zeit außerhalb des Landes, als in Deutschland.

Wir haben im Sommer zwei Monate lang einen Roadtrip durch die USA gemacht, die letzten zwei Monate unseren Lebensmittelpunkt von Deutschland nach Portugal verlegt und davor sowie dazwischen Kurztrips nach Mallorca, ins Disneyland Paris, in die Niederlande, nach Belgien und für eine Hochzeit nach Griechenland eingelegt. Mitte, Ende November – und das bedeutet in knapp einem Monat – geht es für uns auf die längste und weiteste Reise unseres Lebens und damit erfüllen wir uns einen weiteren Lebenstraum. Wohin genau, verrate ich euch bald – spätestens, wenn es wirklich losgeht.

Fest steht, egal wie weit oder fern: auf all diesen Reisen sammeln wir wahnsinnig tolle Erinnerungen. Dieses Jahr, in all den vergangenen Jahren und in all den Jahren und auf den Reisen, die noch folgen werden. Und ich sag’s wie es ist: Zumindest ich könnte mich nicht an jedes kleinste Detail einer Reise, an jeden Moment, jeden Strand, jede malerische Stadt, jeden Sonnenuntergang und jedes grandiose Essen erinnern, wenn ich all dies nicht (zumindest in Teilen) fotografisch festhalten würde.

Natürlich ist all das in meinem Kopf, all die Erinnerungen und Momente – aber wie oft blättere ich durch meine Fotobücher, scrolle ich durch meinen Blog oder durchforste meinen #mrsbrightsidereist-Hashtag auf Instagram und stoße auf Augenblicke, die ich gar nicht mehr so präsent hatte, wie ich dachte.

Natürlich akzeptiere ich jede*n, die/der sagt: “Leb doch im Moment, man muss den Sonnenuntergang nicht fotografieren, man kann ihn auch einfach nur genießen!“. Nun, ich würde nicht sagen, dass ich irgendeinen Sonnenuntergang in meinem Leben weniger genossen habe, nur weil ich von 30 Minuten dort sitzen und starren in Summe eine Minute mit Fotos verbracht habe. Der Trick ist: Wenn ihr ein paar Tipps und ‘Regeln’ der Reisefotografie beachtet, dann braucht ihr nur wenige Sekunden für ein schönes Foto und könnt weiter ganz in Ruhe gleichermaßen den Sonnenuntergang und hinterher sogar die schöne Foto-Erinnerung genießen…

6 Tipps für eure Reisefotografie

Heute möchte ich euch meine 6 effektivsten Tipps zur Reisefotografie vorstellen, die ich tatsächlich jedes Mal selbst und mittlerweile natürlich wie automatisch ausführe, weil sie so in Fleisch und Blut übergegangen sind. Übrigens funktionieren meine Tipps sowohl mit einer professionellen Spiegelreflexkamera, als auch einer ‘einfachen’ Digicam und natürlich auch mit dem Smartphone – jedes Gerät hat natürlich seine Stärken!

Wenn ihr gerade auf der Suche nach einer professionellen, fotografischen Begleitung auf Reisen seid, dann schaut euch gerne mal bei Kameraexpress um, hier gibt es eine eigene Kategorie fürs Reisen. Insbesondere die Systemkameras (wie meine Fujifilm X-T4 auch eine ist) sind hier hervorgehoben, weil sie professionelle Fotografie, unendlich viele Funktionen und Einstellungen und Wechselobjektive mit einem eher leichten Gewicht und intuitiver Handhabung vereinen. Übrigens findet ihr bei Kameraexpress nicht nur das richtige Equipment für euren Bedarf, sondern auch einen Haufen guter Fotografietipps, darunter natürlich auch welche zur Reisefotografie. Ich hoffe natürlich, dass ihr bei meinen persönlichen Tipps schon Abhilfe und die ein oder andere Inspiration findet – und danach euer Wissen bei Kameraexpress ergänzt! ☺️

No. 1 · Der goldene Schnitt & die Fibonacci-Spirale

Ein absolut simpler Tipp für schöne Reisefotografie – mit großem Effekt: Achtet auf den goldenen Schnitt. Die Regel des goldenen Schnitts sieht es vor, dass ein Bild optisch gedrittelt wird – somit ergeben sich sowohl horizontal, als auch vertikal jeweils zwei Achsen. Die ganze Magie ist dann, euer zu fotografierendes Objekt bzw. den Bildfokus an einer dieser Achsen optisch zu orientieren. Wenn ihr dabei Hilfe benötigt – sowohl euer Smartphone, als auch jede Kamera, hat eine Einstellung für die Sichtbarkeit entsprechender Hilfslinien.

Tatsächlich ist das nichts, was sich irgendwer einfach ausgedacht hat, sondern komplett mathematisch berechenbar und anhand der sogenannten Fibonacci-Spirale erklärbar. Durch die jeweils zwei horizontalen und zwei vertikalen Linien ergeben sich vier Fixpunkte im Bildmotiv – wenn ihr es komplett ‘professionell’ machen möchtet, richtet ihr den Fokus des Bildmotivs an einem der vier Punkte aus. Oft gibt es jedoch schon einen großen Effekt, wenn ihr, wie ich im Bild oben in Étretat in Frankreich, auf den Bocas del Toro in Panama oder unten in Montezuma in Costa Rica nicht mittig im Bild sitzt, sondern auf der Linie rechts oder links platziert seid.

Auf dem Foto im Sequoia Nationalpark habt ihr ein gutes Beispiel für die Fibonacci-Spirale – ich bin der Bildfokus auf dem Motiv und unten rechts platziert. Nach oben hin ist noch knapp 2/3 Platz, ebenso nach links. Wirkt für das Auge viel angenehmer und stimmiger – und kostet euch exakt 0% Aufwand, euren Bildausschnitt ein bisschen anders auszurichten, oder?

No. 2 · Euer Point of View & mehr Perspektivenwechsel

Nicht nur der goldene Schnitt ist ein super Tipp für schöne Reisefotografie. Tipp Nummer zwei, der einfach in eure Foto-Routine übergehen kann und kaum Aufwand bedarf, ist: ändert euren Point of View. Versucht euch an Perspektivenwechseln und fotografiert euer Motiv mal aus der Vogelperspektive, mal von weiter unten. Setzt euch auch mal hin, statt nur im Bild zu stehen, und schafft so neue Motivideen – wie hier 2020 in Kapstadt.

Auch ein Blick nach oben lohnt sich – wie hier auf einem Sunset-Segeltörn in Seattle diesen Sommer. Genau solche Bilder machen eure Urlaubsalben spannend. Ein Stilmittel, welches ich ebenfalls gerne nutze – Objekte im Vordergrund des Fotos einbauen und unscharf werden lassen, während man selbst als Fotomotiv scharf ist (oder andersherum). Wirkt ebenfalls spannend fürs Auge und bringt einen großen Effekt mit wenig Aufwand.

Wenn ihr nicht wisst, was ihr mit euren Armen machen sollt und nicht einfach vor einem schönen Gebäude stehen wollt wie bestellt und nicht abgeholt – nutzt eure Umgebung. Lehnt euch an, stützt euch ab, setzt euch hin. Je mehr unterschiedliche Motive ihr hinterher von eurer Reise habt, desto abwechslungsreicher ist euer Fotobuch, euer Instagram-Account oder auch bloß euer privates Archiv zur Erinnerung.

Auch das Hinhocken und von unten fotografieren lohnt sich als Mini-Workout für eure Begleitung – andernfalls hätte ich kein so schönes Hogwarts-Foto in den Universal Studios hinbekommen, sondern mein Bildmotiv mit 243 anderen Besuchern geteilt.

Ganz selten mal dürft ihr meine “goldener-Schnitt-Regel” vergessen – das sind aber eher Ausnahmen, wie unten auf der Straße im Sequoia National Park in den USA diesen Sommer. Übrigens: Das beste Beispiel, wie schnell sich gute Fotos machen lassen, wenn man ein paar Dinge beachtet – hier hatten wir nämlich wahrlich nicht lang Zeit, auf der Straße herumzuturnen, haha. So oder so – ihr seht, welch großen Effekt ein Perspektivwechsel bei eurer Reisefotografie haben kann, wenn ihr nur ein bisschen euren Blickwinkel verändert. ☺️

No. 3 · Der richtige Mix aus Naturmotiven, Personen & Details

Besonders wichtig für Fotobücher, die ihr vielleicht von eurer Reise erstellen möchtet, aber auch für Fotos, die ihr Freund*innen und Familie zeigen oder vielleicht bei Social Media teilen möchtet: Achtet auf einen guten Motiv-Mix. Gerade Fotobuchseiten wirken wahnsinnig langweilig, wenn ihr 8x das selbe Naturmotiv aus der Ferne fotografiert und spätestens beim Erstellen merkt ihr, welche Motive, die es spannender gestalten können, euch fehlen.

Wenn ihr zum Beispiel in der Natur unterwegs seid, versucht Aufnahmen der Natur ohne euch und mit euch, Ganzkörperfotos und Portraits, Selfies, Gruppenfotos und Details aufzunehmen.

Wenn ich selbst auf Städtetrips unterwegs bin, erinnere mich selbst an diesen Tipp, neben Fotos von schönen Bauwerken und Sehenswürdigkeiten sowie Fotos von mir bzw. uns auch einfach kleine, vermeintlich unwichtige Details (siehe unten) aufzunehmen. Schilder, Street-Art, Food, Pflanzen und Obststände, Blumen und viele, weitere Motive machen euer Fotoalbum hinterher viel lebhafter.

No. 4 · Tiefe schaffen & ein gerader Horizont

Wenn ihr ein Motiv mit Tiefe aufnehmt, unabhängig vom goldenen Schnitt oder dem Fokuspunkt, habt ihr ja mehrere Möglichkeiten, einen Bildausschnitt zu wählen. Mein Favorit, gerade bei Reisefotografie, ist immer, Tiefe mit Linien zu schaffen und in der Regel nicht gerade auf ein Motiv, sondern immer schräg zu fotografieren. Am besten schaut ihr euch einmal meine Beispiele auf den folgenden Fotos an – hätte ich mich hier jeweils frontal zu der Ballustrade oder dem Zaun gestellt oder auf die Mauer gesetzt, wäre das Bild ganz, ganz sicher ein ganz anderes (und weniger schön) geworden. Bittet eure Begleitung, Fotos mit Flucht aufzunehmen, statt gerade drauf zu fotografieren.

Wenn ihr euch für die Frontalansicht entscheidet, wie auf den folgenden drei Fotos, dann tut mir bitte, bitte einen Gefallen und macht keine Frontalfotos von einem Horizont, z.B. dem offenen Meer, ohne einen Menschen oder etwas ‘fürs Auge’ darauf. Es gibt zum Beispiel nichts langweiligeres, als blaues Meer mit blauem Himmel drauf, ohne auch nur einen Fokuspunkt fürs Auge, an dem es sich festhalten kann – ein Schiff, ein Felsen, ein Mensch, Palmen oder was auch immer.

Einzige Ausnahme: Ihr braucht ein möglichst neutrales Hintergrundbild für euer Fotobuch, auf welches ihr dann andere, spannendere Fotos legen möchtet – wobei ich auch hier eher auf meinen Tipp No. 5 ausweichen würde.

Last one in dieser Kategorie – wenn ihr euch für ein Frontalfoto des Horizonts entscheidet, dann nutzt (wie oben im Sequoia Nationalpark) zum Beispiel Bäume für mehr Spannung links und rechts, setzt euch (gemäß Tipp No. 1 wie beim Foto unten rechts in der Normandie) auf eine der imaginären Linien oder nutzt andere Stilmittel, wie in Costa Rica, die ins Bild hineinragen und es abwechslungsreicher gestalten.

Und achtet bitte immer darauf, dass euer Horizont gerade ist! Keine Panik, wenn euch das im Eifer des Gefechts beim Fotografieren nicht ganz gelungen ist. Mit jedem simplen Fotobearbeitungsprogramm und sogar mit den in Smartphones integrierten 08/15-Einstellungen könnt ihr euren Horizont mit einem Klick gerade ausrichten.

No. 5 · Strukturbilder & Hintergründe für Fotobücher

Mein fünfter Tipp für schöne Reisefotografie richtet sich insbesondere an diejenigen, die ihre Fotos hinterher noch weiterverarbeiten – zum Beispiel zu digitalen Collagen oder in Fotobücher. Und zwar geht es hier um Strukturen und Hintergrundbilder. Wenn ihr zum Beispiel schöne Strandmotive von euch auf eine Fotobuchseite packt, kann es eine super schöne Abwechslung schaffen, wenn ihr für wenige Motive gekonnt ein simples Sandbild in den Hintergrund packt. Ähnlich verhält es sich mit Poolwasser, Meeresgicht, Fliesen, Palmen bzw. dem Grün der Natur oder Schnee. Wenn ihr irgendwo seid und plant, ein Album zu gestalten, dann nehmt doch hier und da Motive mit, die ihr hinterher verwenden könnt. Haben ist besser als brauchen!

No. 6 · Zusatztipp fürs Smartphone: Serienaufnahmen & Videos

Mein letzter Tipp ist als kleiner Zusatz für diejenigen unter euch, die hauptsächlich mit ihrem Smartphone auf Reisen fotografieren – und zwar einer, den ich schon an unfassbar viele in meinem Umfeld weitergegeben habe und selbst fast täglich nutze. Quasi mein ‘Holy Grail’: Serienaufnahmen! Wirklich, dieser Tipp ist Gold wert – gerade, wenn es schnell gehen muss, ihr eure Begleitung nicht strapazieren wollt und wenn es besonders voll ist, so wie an Hotspots wie dem Hollywood Sign oder der Golden Gate Bridge. Oft hat man gerade an diesen Orten nur wenige Sekunden Zeit, bis einem jemand ins Bild latscht, also erhöht ihr einfach die Fotofrequenz und Trefferquote. Zudem werden die Fotos besonders natürlich, weil ihr ja Momentaufnahmen in der Bewegung habt und nicht statische Bilder. Die Chance, dass euch mindestens eines davon gefällt, ist somit viel, viel größer und ihr habt direkt eine Auswahl, solltet ihr die Augen geschlossen haben oder sonst irgendetwas nicht passen.

Wenn ihr von euch und eurer Begleitung schöne Fotos machen wollt oder aber niemanden dabei habt, der euch fotografieren kann, dann könnt ihr alternativ auch euer Smartphone irgendwo hinstellen, ein Video von euch aufnehmen und die schönsten Frames auswählen. Die Fotos sind qualitativ vielleicht nichts, um sie auf ein Plakat drucken zu lassen, aber für ein Erinnerungsbild reicht es allemal.

Ich hoffe sehr, dass ihr einige meiner Tipps für eure nächste Reise mitnehmen konntet und so eure Reisefotografie auf ein neues Level hebt. Wenn euch noch ein ultimativer Tipp einfällt, den ich vielleicht vergessen habe und der ebenfalls für Anfänger gut geeignet ist, dann kommentiert diesen super gerne! 🧡 HAPPY TRAVELS! ☺️

MRS. BRIGHTSIDE – Fashion, Travel & Lifestyle Blog aus Düsseldorf
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